Hebertshausen:Neue Handy-App als Bürgerservice

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Hebertshausener können Rathaus Mängel im Gemeindegebiet melden

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Die Straßenlaterne vor der Haustür bleibt dunkel, neben dem Spazierweg liegt seit Wochen ein altes Fahrrad, Müll verschmutzt den Spielplatz: kleine Ärgernisse, die Bürger oft schneller bemerken als Gemeindemitarbeiter. Schon jetzt rufen deshalb Anwohner regelmäßig im Hebertshausener Rathaus an, um Mängel zu melden. "Aber auch bei uns läuft nicht alles perfekt", erklärt Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Deshalb passiert es, dass Bürger mehrmals nachfragen müssen, bis die Lampe repariert, das Fahrrad weggeräumt, der Spielplatz gesäubert wurde. "Nun wollen wir unseren Service und die Kommunikation verbessern", erklärt Reischl. Ein neues Meldesystem geht ab Mitte Februar an den Start, das zentral alle Bürger-Meldungen verwaltet. Über eine entsprechende App wie auch über die Internetseite der Gemeinde lassen sich Mängel und Defekte melden. Das neue System stellt auch sicher, dass Bürger eine Rückmeldung erhalten. Alles in allem ein Bürgerservice, den bisher nur wenige Gemeinden in Bayern bieten, so der Bürgermeister.

Das neuartige "Anregungs- und Ereignismanagement präsentiert eine Meldemaske, in die alle entscheidenden Informationen eingetragen werden können, auch ein Foto kann man einschicken. Anders als bisher gibt das System automatisch Rückmeldung, wie es mit der Beschwerde weitergeht. Das soll Frust vermeiden, wenn ein Defekt nicht gleich behoben werden kann. "Bürger erwarten oft eine sofortige Erledigung und sind sauer, wenn nichts passiert", sagt Reischl. Künftig erhalten sie eine Information, wenn eine Reparatur länger dauert und wissen, dass ihre Meldung nicht verloren gegangen ist. Zudem werden Meldungen und Bearbeitungsstand auf der Internetseite der Gemeinde angezeigt. "Das verhindert Mehrfachmeldung", hofft der Rathauschef.

Dass das komfortable Meldesystem nun dazu führen könnte, dass kritische Bürger das Rathaus mit einer Flut von Mängelrügen überziehen, fürchtet Reischl nicht. "Wir haben bisher einen festen Stamm von 30 bis 40 Hebertshausenern, die aufmerksam Defizite melden." Diese Bürger lobt der Rathauschef ausdrücklich. "Wir sind ihnen wirklich dankbar, denn sechs Bauhofmitarbeiter können nicht alles sehen, wir sind ja keine Superhelden." Das neue "Anregungs- und Ereignismanagement" soll nun alle Hebertshausener motivieren, selbst auch mitzuarbeiten. Sogar über ein Bonussystem will der Rathauschef nachdenken. Gerne hören dürften potenzielle "Melder", dass Anliegen auch an andere Behörden weitergeleitet werden. "Die Bürger können wirklich nicht wissen, wer wofür zuständig ist." Egal ob nicht geleerte Mülltonne oder defekte Ampel an der Staatsstraße - Landratsamt und staatliches Straßenbauamt werden von der Gemeinde informiert. "Ein Service, den wir gerne übernehmen."

© SZ vom 03.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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