Hebertshausen:Gute Kinderbetreuung hat Priorität

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Eltern wünschen sich in Kitas nicht nur eine zuverlässige Betreuung und möglichst lange Öffnungszeiten. Vielmehr legen Familien auch Wert auf eine umfassende Bildung ihrer Kinder, wollen enge Kontakte zu den pädagogischen Mitarbeitern und fordern qualitativ hochwertige Mahlzeiten. So lautet kurz das Ergebnis einer Elternbefragung, die jetzt im Kindergarten Sankt Peter Ampermoching gelaufen ist. Allein die hohe Rücklaufquote zeige das große Interesse der Eltern an der Kita, betonte Leiterin Gabi Giosele bei der Präsentation im Gemeinderat. Von 70 Familien haben 54 den umfangreichen Fragebogen zurückgegeben. "Der Bedarf der Familien verändert sich", sagte Giosele. So würden heute deutlich mehr Kinder bis 17 Uhr betreut, als noch vor wenigen Jahren. "Immer häufiger sind beide Eltern voll berufstätig." Umso wichtiger sei ihnen eine rundum gute Betreuung ihrer Kleinen.

Im gemeindlichen Kindergarten Sankt Peter, das ergaben Umfrage und persönliche Gespräche, vermissen die Eltern unter anderem eine vernünftige Außenspielfläche. Ein lange bekanntes Thema, da der Garten am Kindergarten recht klein ist. Ausflüge zum benachbarten Spielplatz am Pfarrheim sind offenbar kein ausreichender Ersatz. "Wir haben reagiert", sagt Bürgermeister Reischl. Von Kindergarten-Nachbar und FW-Gemeinderat Klaus Wallner hat die Gemeinde 200 Quadratmeter Fläche gepachtet, die den Kindern künftig als zusätzliche Spielwiese zur Verfügung steht. Auch die Verpflegung im Kindergarten wurde moniert, weshalb nun ein neuer Caterer ausgewählt werden soll. Testwochen mit verschiedenen Lieferanten laufen. "Eltern und Mitarbeiter werden dann entscheiden."

Grundlegender ist die hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen. Wohl auch mit ein Grund für die ebenfalls von Eltern beklagte hohe Personalfluktuation in der Einrichtung. Die Ursache: Momentan ist der Kindergarten an 21 Tagen geschlossen, die Mitarbeiterinnen haben aber Anspruch auf 30 Urlaubstage. Sobald auch noch jemand krank wird, gerät das austarierte System in Schieflage. "Dadurch entsteht ein permanenter Druck", so Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Um den Beschäftigten mehr Zeit für Elterngespräche aber auch für Weiterbildung zu verschaffen, sollen nun Arbeits- und Öffnungszeiten besser aufeinander abgestimmt werden. Über die Option, künftig den Kindergarten analog zum Hort an 30 Tagen zu schließen, soll nun der Elternbeirat beraten. Mehr Personal will die Gemeinde nicht einstellen, da das Defizit im Bereich Kinderbetreuung bereits jetzt mit einer Million Euro jährlich enorm hoch ist.

© SZ vom 22.04.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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