Hebertshausen:Freundschaftsdienst

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"Das wäre ein schönes Signal", sagt Richard Reischl, der Hebertshausener Bürgermeister. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Hebertshausen hilft seiner ungarischen Partnergemeinde Lokut, eine Kirche zu sanieren

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Langjährige Freunde unterstützen sich, auch wenn der Kontakt vielleicht gerade ein wenig eingeschlafen ist. Was für Kindergarten-Spezis oder alte Schulkameraden gilt, setzt sich die Gemeinde Hebertshausen jetzt auch bei ihrer Partnerschaft mit dem ungarischen Dorf Lokut zum Maßstab. Doch diese seit 25 Jahren immer recht intensiv gepflegte Verbundenheit der Hebertshausener mit dem kleinen Dorf nördlich des Plattensees ist ausgerechnet nun im Jubiläumsjahr in die Krise geraten.

Der aktuell in Lokut amtierende Bürgermeister Mihály Surányi ist an dem Kontakt offenbar nicht mehr so interessiert, er sagte die bereits geplante Jubiläumsfeier überraschend im Frühjahr ab. Doch die Hebertshausener bleiben ihrer Partnergemeinde und deren Bürgern weiterhin gewogen. Als jetzt die Nachricht einging, dass die Sankt-Michael-Kirche in Lokut saniert werden müsste, aber die nötigen vier Millionen Forint - das sind umgerechnet 12 000 Euro - nicht aufzutreiben sind, schlug Rathauschef Richard Reischl (CSU) dem Gemeinderat vor, mit einem Zuschuss zu helfen. "Das wäre ein schönes Signal", sagte er. Also fließt heuer der mit 3500 Euro dotierte Partnerschafts-Etat, der wegen der anhaltenden Funkstille auf offizieller Ebene nicht angetastet wurde, ganz in die Kirchensanierung, die den Lokuter Bürgern sehr am Herzen liegt.

Die Hilfe ist kein Novum, wie der Rathauschef in der Sitzung des Gemeinderates sagte. Denn immer schon hat das finanzstärkere Hebertshausen der kleinen ungarischen Partnergemeinde hie und da bei Projekten immer wieder unter die Arme gegriffen. Dennoch ist die Förderung angesichts der aktuellen Spannungen eine menschliche Geste, "ein gutes Zeichen, um die langjährige Freundschaft zu erhalten", so Simon Wallner (FW). Die Hoffnungen in Hebertshausen richten sich jetzt auf die in Ungarn im Oktober anstehende Kommunalwahlen. Und darauf, dass sich als Nachfolger des nicht mehr kandidierenden Mihály Surányi ein aufgeschlossener Nachfolger durchsetzt, mit dem sich die Partnerschaft wieder aktivieren, der Kontakt neue beleben und auch mit neuem Leben füllen lässt.

© SZ vom 20.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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