Hebertshausen:Ein Wohlfühl-Ort

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"Wichtig ist, dass sich die Schüler gut betreut und hier zu Hause fühlen": Schulleiterin Ilse Oftring-Thomas (re.) und Konrektorin Dorothea Zigldrum. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Projekte, Inklusion und Integration: Ilse Oftring-Thomas und Dorothea Zigldrum möchten an der Hebertshausener Volksschule das gute Klima noch verbessern

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Die pädagogischen Leitsätze der Schule mit Leben erfüllen, naturkundliche Projekte planen, Inklusion ausweiten und verbindlicher organisieren, Integration von Flüchtlingskindern vorbereiten, Sanierung des Schulhauses aktiv begleiten: Die Liste der anstehenden Vorhaben ist lang, doch Schulleiterin Ilse Oftring-Thomas und Konrektorin Dorothea Zigldrum packen als neues Leitungsteam der Volksschule Hebertshausen mit freudigem Tatendrang an. Nach einer Übergangsphase, in der Oftring-Thomas nach dem Weggang der ehemaligen Rektorin Barbara Lukas die Schule kommissarisch alleine gelenkt hatte, ist die Spitze nun wieder vollständig. Gemeinsam wollen die beiden Pädagoginnen die Grund- und Mittelschule mit 325 Schülern erfolgreich durch die Herausforderungen der Zukunft leiten. An Ideen mangelt es nicht "und die neue Aufgabe macht riesig Spaß".

Gerade die unterschiedlichen Erfahrungen, die beide mitbringen, seien enorm nützlich, findet Oftring-Thomas. Die 61-jährige Mutter von fünf Kindern trat "als Spätberufene", wie sie selbst sagt, erst vor 20 Jahren in den Schuldienst, unterrichtete lange an der Mittelschule Karlsfeld, bevor sie vor drei Jahren als Konrektorin nach Hebertshausen wechselte. Im Mai rückte sie offiziell an die Spitze der Schule, seit August hat sie mit Dorothea Zigldrum, 45, wieder eine Stellvertreterin unterstützend an ihrer Seite. Zigldrum hat viele Jahre in Bergkirchen Grundschüler unterrichtet und war als Fachberaterin Musik für den Landkreis tätig. Gemeinsam wollen die beiden Pädagoginnen jetzt an der Volksschule Hebertshausen einiges bewegen. Unter anderem wird die erfolgreiche Inklusionsarbeit verbindlicher strukturiert. Bereits seit 2005 lernen behinderte Schüler vom Schönbrunner Johannes-Neuhäusler-Förderzentrum in sogenannten Außenklassen unter dem Dach der Hebertshausener Schule, arbeiten mit je einer Partnerklasse der Grund- und Mittelschule eng zusammen. Vieles findet gemeinsam statt: Sport- und Kunstunterricht, Pause, Ausflüge, Theater-AG, Wanderungen, kulturelle Projekte. "Da läuft viel und es funktioniert gut, aber wir wollen ein paar Fixpunkte festlegen", sagt Oftring-Thomas. Auch sollen die Kontakte noch intensiver werden, Hebertshausen will fester Bezugspunkt werden für Außenkontakte aller behinderten Schüler aus Schönbrunn.

Doch Inklusion ist nur ein Thema in Hebertshausen. Viel liegt beiden an einem guten Schulklima, einer engen Kooperation mit Mittagsbetreuung, Hort und der Offenen Ganztagsschule, die gerade mit erweiterten Betreuungszeiten, neuem Konzept und anderem Träger neu gestartet ist. "Wichtig ist, dass sich die Schüler gut betreut und hier zu Hause fühlen", betont Zigldrum, selbst zweifache Mutter. Stärker ausspielen wollen die Schulleiterinnen den Vorteil, dass in der Volksschule Hebertshausen Schüler von der ersten bis zur neunten Klasse unter einem Dach lernen. Erste Projekte, bei denen ältere Mittelschüler Erst- oder Zweitklässler in Sport, Lesen oder bei Ausflügen begleiten und unterstützen, waren erfolgreich. Diese altersübergreifenden Vorhaben sollen künftig noch ausgeweitet werden. "Wir wollen uns stärker als ganze Schule verstehen, in der Ältere und Jüngere ganz selbstverständlich zusammenkommen."

Neben pädagogischen Projekten stehen auch praktische Arbeiten ins Haus. "Echte Baumängel gibt es nicht, aber einige Sanierungen sind nötig", sagt die Rektorin. Die Gemeinde sieht das genauso, eine Architektin ist beauftragt, "das wird angegangen", freut sich Oftring-Thomas. Auch in die technische Ausstattung wird investiert. Computer für die 3. und 4. Klassen, Umbau des Physikraums in ein flexibel nutzbares Mehrzweckzimmer - "die Kooperation mit der Gemeinde läuft gut".

Ein neues Aufgabengebiet wird der Schule mit der Integration von Flüchtlingen zuwachsen. Derzeit kommt nur ein Schüler aus der Asylunterkunft in Deutenhofen. Das wird sich vermutlich ändern, wenn die Unterkunft für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge steht, für die Hebertshausen gegenüber der Schule ein Gemeindegrundstück bereitgestellt hat. Dieser neuen Herausforderung sehen Oftring-Thomas und Zigldrum ruhig und optimistisch entgegen.

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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