Hebertshausen:Bloß keine Industriebrache

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Bürgermeister Richard Reischl will auf dem Schuster-Gelände so schnell wie möglich neues Gewerbe ansiedeln

"Das ist alles noch ziemlich frisch für mich", sagt der Hebertshausener Bürgermeister Richard Reischl (CSU). "Ich wurde über die Schließung von Schuster Karton nicht informiert und habe es über den Online-Dienst Ihrer Zeitung erfahren." Natürlich wusste auch die Gemeinde, dass das Unternehmen schon seit langer Zeit kämpfen musste. "Doch wir glaubten nicht, dass es so schnell endet." Als das Unternehmen im April Insolvenz anmeldete, informierte sich der Bürgermeister über den neuesten Stand. Demnach hatte ein Investor großes Interesse an einem Kauf. Doch dieser kam letztlich nicht zustande.

Wie die Zukunft des Betriebsgeländes aussehen wird, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. Eines aber steht für Reischl fest: "Wir wollen keine ähnliche Situation wie in Dachau bei MD." Eine Industriebrache auf Jahre hinaus soll es nicht geben. Der Bürgermeister plädiert dafür, auf dem Schuster-Areal so schnell wie möglich neues Gewerbe anzusiedeln. Reischl: "Das Gelände ist bestens geeignet dafür." Der Gemeinderat müsse sich rasch überlegen, welches Gewerbe dort Platz finden kann.

Der Bürgermeister ist ein Fan von Handwerkerhöfen, in denen mehrere Betriebe untergebracht werden können. "Außerdem werden sie in die Höhe und nicht in die Fläche gebaut", sagt Reischl. Unklar ist noch, ob es auf dem Gelände Altlasten gibt, die entsorgt werden müssen. In der Vergangenheit sei man damit sorglos umgegangen. Fraglich sei auch die Zukunft des Hauptgebäudes. Reischl: "Wird es komplett abgerissen und neu aufgebaut?"

Zunächst müssten die Forderungen des Hauptgläubigers erfüllt werden. Dann werde man weitersehen. Wohnungsbau auf dem Schuster-Gelände kann sich Reischl allerdings nicht vorstellen. Er bevorzugt auf jeden Fall wieder die Ansiedlung von Gewerbe. Und egal, welcher Investor Interesse zeigt: "Er muss mit der Gemeinde sprechen. Denn wir haben die Planungshoheit."

© SZ vom 02.06.2016 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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