Hebertshausen:Edeka-Markt in Ampermoching darf erweitern

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Edeka integriert den Getränkemarkt, zudem soll die ungenutzte Lagerhalle daneben einem Gewerbe-Neubau weichen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Investor sucht für neuen Gewerbebau nebenan weiteren Einzelhändler.

Von Petra Schafflik, Hebertshausen/Ampermoching

Die Einkaufsmöglichkeiten im Ort könnten demnächst attraktiver werden: Der Edeka-Markt in Ampermoching möchte seine Verkaufsfläche im bestehenden Geschäft vergrößern und den separaten Getränkemarkt integrieren. Gleichzeitig plant das Neuburger Unternehmen Hans Mayr Hochbau als Investor, die neben dem Supermarkt stehende alte Lagerhalle durch einen zweiten Gewerbebau für Einzelhandel zu ersetzen. Der Gemeinderat begrüßt quer durch die Fraktionen die geplante Neustrukturierung des Supermarktes. "Wir sind für alles, was diesen Einkaufsstandort stärkt", betont Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Was den geplanten zweiten Geschäftskomplex angeht, sind die Lokalpolitiker skeptischer, sie wollen nicht unbesehen alle Branchen akzeptieren. Einen Drogeriemarkt oder Discounter neben dem Vollsortimenter Edeka könnte sich Reischl aber vorstellen. "Die Anziehungskraft würde gestärkt."

Die Einkaufssituation in der Gemeinde nördlich von Dachau ist nicht gerade rosig. Im Hauptort Hebertshausen, wo mit 2440 Einwohnern die meisten Bürger leben, gibt es überhaupt keinen Lebensmittelmarkt mehr. Denn kurz nachdem 2014 der neu gebaute Laden in Ampermoching eröffnete, hat der letzte verbliebene Supermarkt sein Geschäft geschlossen. Der Standort Hebertshausen gilt wegen der großen Nähe zum Einkaufszentrum am Schwarzen Graben in Dachau-Ost als schwierig. Umso wichtiger, da sind sich die Gemeinderäte einig, dass der Edeka im zwei Kilometer nördlich gelegenen Ampermoching als Einkaufsmöglichkeit gestärkt wird. "Wir müssen schauen, dass wir diesen Laden nicht verlieren", betont der Bürgermeister.

Ausbau zum " marktüblichen Vollsortimenter"

Keine Bedenken gibt es im Rat daher gegen die Planung, die Verkaufsfläche von bisher 800 auf künftig 1200 Quadratmeter zu erweitern. Der Markt werde damit nicht überdimensioniert, sondern schlicht "ein marktüblicher Vollsortimenter", so Reischl. Denn seit der staatliche Landesentwicklungsplan für Einzelhändler 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche zulässt, streben alle Märkte diese Größe an. Der momentan noch im selben Gebäude separat betriebene Getränkeladen soll künftig in den Supermarkt integriert werden. Eine bisher ungenutzte Ladenfläche wird zum Getränkelager. Eine Umstrukturierung, die der Gemeinderat mitträgt.

Aufgeschlossen abwartend ist dagegen die Haltung des Gremiums in Sachen zweiter Einzelhändler. Den plant Investor Mayr mit ebenfalls 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche direkt neben dem bestehenden Edeka-Laden. Dafür soll eine alte, ungenutzte Lagerhalle dort einem Gewerbe-Neubau weichen. Das Plazet der Kommunalpolitik für dieses Projekt wird davon abhängen, welche Branchen Bauträger Mayr als künftige Ladenbetreiber vorstellen kann. Ein Drogeriemarkt könnte die Anziehungskraft des kleinen Ladenzentrums stärken, "mein persönlicher Favorit", so der Bürgermeister. Auch einen Discounter wäre für den Rathauschef denkbar. Einen zweiten Vollsortimenter werde der grundsätzlich aufgeschlossene Gemeinderat wohl aber nicht akzeptieren. Bevor eine Entscheidung fällt, wird Investor Mayr daher zunächst im Februar mögliche Interessenten präsentieren.

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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