Hebertshausen:Geplantes Jugendzentrum wird kleiner

Lesezeit: 2 min

"Wir dürfen die Jugendarbeit nicht hinten lassen", sagte Bürgermeister Richard Reischl. (Foto: Toni Heigl)

Hebertshausener Gemeinderat reduziert Raumangebot, um die Kosten auf 400 000 Euro zu deckeln. Baubeginn ist im Herbst.

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Kleiner und preiswerter, dafür sofort: Das neue Jugendzentrum wird nun nicht ganz nach dem Wunsch-Konzept gebaut, das Architekt Daniel Simon gemeinsam mit Gemeinderäten und den Jugendarbeitern vom Zweckverband Jugend erarbeitet hat. Sondern als abgespeckte Version. Entstehen wird beim Sportgelände der Spielvereinigung Hebertshausen aber wie vorgesehen ein Flachbau, der zwei Jugendräume plus Büro, Lager und Sanitäreinrichtungen bietet. Die im April erstmals präsentierte Planung wurde aber auf Wunsch des Gemeinderats reduziert, um die Baukosten auf 400000 Euro zu drücken. Diese Variante wird Hebertshausen ohne öffentliche Zuschüsse errichten. Denn Fördermittel vom Bayerischen Jugendring gibt es nur nach langwierigen Prüfverfahren. Die Zeit dafür hat Hebertshausen nicht. Das bestehende JUZ hinter der Schule weicht bekanntlich schon im Sommer dem Neubau eines Kinderhauses. "Deshalb soll das neu Jugendzentrum bald stehen", so Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Baubeginn ist im Herbst.

Das reduzierte Konzept entspricht dem Ziel des Gemeinderats, nicht mehr als 400000 Euro für das neue Jugendzentrum auszugeben. Auch nach dem abgespeckten Plan entsteht immer noch ein Haus mit zwei Bereichen, neben dem klassischen Jugendraum gibt es einen separaten Raum für Feste. Weil das Gebäude aber je einen Meter kürzer und schmäler wird, stehen den Jugendlichen jeweils statt 60 nur mehr 44 Quadratmeter zur Verfügung. Im bestehenden JUZ, das im alten Feuerwehrhaus logiert, kann sich die Jugend immerhin auf 55 Quadratmetern ausbreiten, so Reischl. Daher habe Gemeindejugendpfleger Olaf Schräder aufmerksam gemacht, dass sich mit Kicker, Billardtisch, Bartresen und Couch im eigentlichen Jugendraum Platzprobleme ergeben könnten. Weil aber nun zwei gleich große Räume geplant sind, könnte die Jugend die Aufteilung noch nach Wunsch anpassen.

"Die Mindestgröße, die wir brauchen"

An den Gemeinderat appellierte der Bürgermeister, das Vorhaben nun zu billigen. Das Gremium, das sich schon mit der Standortsuche im vorigen Jahr nicht leicht getan hatte, solle "ein Zeichen setzen" und endlich entscheiden. "Wir dürfen die Jugendarbeit nicht hinten lassen." Diesem Appell folgten die Räte mit einem "ja, aber". Denn nach wie vor halten Freie Wähler und SPD das Areal beim Sportgelände für "nicht glücklich" und "nicht optimal". Dennoch stimmten beide Fraktionen nun zu. "Weil wir auch keinen besseren Vorschlag haben", so Martin Gasteiger (FW). Und weil die Zuzugsgemeinde Hebertshausen ein JUZ rasch und dringend braucht, wie Marianne Klaffki (SPD) betonte.

Voll überzeugt von Konzept wie Standort ist von Anfang an Jugendreferentin Elke Fiedel (CSU). Im Interesse der Jugend forderte sie, "was Gutes zu bauen und jetzt nicht mit aller Gewalt noch etwas herunter zu rechnen." Die nun präsentierte Version sei "die Mindestgröße, die wir brauchen."

Bau soll noch in diesem Jahr stehen

Tatsächlich ist mit dem reduzierten Konzept nun eine öffentliche Förderung auch grundsätzlich ausgeschlossen, weil das JUZ dafür zu klein geplant ist. Mit Blick auf Bergkirchen, das gerade ein großzügiges Jugendzentrum für eine Million Euro plant, dafür den langwierigen Antragsprozess auf Förderung durchläuft und notfalls im kommenden Jahr einen zweiten Anlauf für Zuschüsse nimmt, sagte Reischl: "In dieser komfortablen Rolle sind wir nicht, weil unser JUZ bald stehen muss." Der bestehende Treff im alten Feuerwehrhause wird schon in den Sommerferien abgerissen, dort entsteht das geplante Kinderhaus. Umso wichtiger ist ein rascher Neubau des Jugendzentrums.

Wenn es nach Bürgermeister Reischl geht, soll der unkomplizierte Holzständerbau noch in diesem Jahr stehen. Über den Winter kann dann der Innenausbau erfolgen. Mit großer Mehrheit brachte der Gemeinderat das Projekt schließlich auf den Weg. Gegen die JUZ-Planung stimmten Michael Böswirth und Stefan Ruhsam (beide CSU).

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: