Haimhausen:Weichen stellen für die Zukunft

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Haimhausen will im neuen Regionalplan als Hauptsiedlungsbereich eingestuft werden

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Die Gemeinde Haimhausen will sich in ihrer weiteren Entwicklung nicht von anderen Kommunen im Landkreis Dachau abhängen lassen. In einer Stellungnahme zur Fortschreibung des Regionalplans beantragt die Gemeinde deshalb, dass Haimhausen als "Hauptsiedlungsbereich" festgelegt wird. Nach dem vorliegenden Entwurf des Regionalplanes ist Haimhausen kein Hauptsiedlungsbereich im Gegensatz zu Ortschaften wie Altomünster, Dachau, Hebertshausen, Karlsfeld, Markt Indersdorf, Odelzhausen und Petershausen. In Hauptsiedlungsbereichen aber, so argumentiert die Haimhausener Verwaltung, sei eine verstärkte Siedlungsentwicklung zulässig. Bürgermeister Peter Felbermeier appellierte deshalb an die Gemeinderäte: "Wir dürfen uns bei der Entwicklung selbst kein Bein stellen." Denn längst lägen bei der Gemeinde Anfragen von Supermarktketten vor, die sich hier gerne ansiedeln würden. Die Rede ist von "Vollsortimentern".

Für eine Festlegung als Hauptsiedlungsbereich sprächen vor allem die leistungsfähigen Verkehrswege. Durch die unmittelbare Nähe zur BAB 92 und die ÖPNV-Anbindung sowohl nach Dachau als auch nach Lohhof, so die Gemeinde, "sind die Kriterien erfüllt". Gerade diese gute verkehrliche Anbindung lasse den Rückschluss zu, hier eine weitere Siedlungsentwicklung zuzulassen. In diesem Zusammenhang denkt Haimhausen vor allem an das Gebiet Inhausen/Maisteig. Hier soll nach den Vorstellungen der Gemeinde der Regionale Grünzug im Bereich der B 13 reduziert werden. Denn in diesem Gebiet werde die einzig mögliche Ansiedlung eines Gewerbegebietes gesehen. Was das heißt, umriss Bürgermeister Peter Felbermeier in der Gemeinderatssitzung mit folgenden Worten: "Bei der Außenentwicklung reden wir nicht von einem Handwerkerhof, sondern von Gewerbe, wie es an der Autobahn üblich ist." Der Hauptort selbst habe mit dem Zwang zum Wachsen nichts zu tun. Die mögliche Reduzierung des Regionalen Grünzugs stieß freilich bei den Grünen, Armgard Körner und Dorothea Hansen, auf wenig Verständnis. Sie stimmten diesem Punkt der gemeindlichen Beschlussvorlage nicht zu.

Ein zusätzliches Argument für die Anerkennung als Hauptsiedlungsbereich erfülle die Bevölkerungsentwicklung Haimhausens durch die neuen Baugebiete. Dabei kritisiert die Verwaltung die neuen Prognosen des Statistischen Landesamtes, wonach in Haimhausen bis 2025 mit 5800 Einwohnern und bis 2034 mit 6000 Einwohnern zu rechnen sei. Aus Sicht der Gemeinde ist die Prognose zu niedrig angesetzt. Denn derzeit seien in Haimhausen 5394 Einwohner gemeldet. Und allein im Baugebiet Schrammerweg sei noch mit einem Zuwachs von etwa 390 Einwohnern bis zum Jahr 2018 zu rechnen. Weitere Wünsche der Gemeinde Haimhausen für den Regionalplan betreffen die Splittersiedlung im Bereich der Siedler-/Amperpettenbacher Straße. Hier sei bereits ein Bauleitverfahren eingeleitet worden mit dem Ziel, die Siedlungsfläche aus dem Regionalen Grünzug herauszunehmen. Außerdem soll der Umgriff des Regionalen Grünzugs im Bereich des Baugebiets Mooswiesen den Gegebenheiten angepasst werden. Ob die Wünsche Haimhausens in den Regionalplan aufgenommen werden, steht allerdings in den Sternen. Felbermeier: "Wir beantragen nur. Mitplanen können wir nicht."

© SZ vom 19.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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