Haimhausen:Steinernes Wehr wieder frei

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Wasserwirtschaftsamt lässt Baumbarrikade entfernen

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Lange hat das Bollwerk aus zwei dicken Baumstämmen am alten Steinernen Wehr bei Ottershausen nicht gehalten: Nach heftigen Interventionen der Gemeinde Haimhausen bei der Leitung des Wasserwirtschaftsamtes München hat die Behörde die Baumbarrikade am Steinernen Wehr bei Ottershausen wieder entfernen lassen. Jetzt können sowohl Fußgänger, Radfahrer, Spaziergänger und Mütter mit Kinderwagen wieder ungehindert das über 80 Jahre alte Brückenbauwerk, das ein beliebter Zugangsweg zum Heiglweiher und in die Amperauen ist, passieren.

Das Wasserwirtschaftsamt München hatte den Zugang zum Steinernen Wehr aus heiterem Himmel aus "haftungstechnischen Gründen" sperren lassen. Mit der Maßnahme, die allgemein in der Öffentlichkeit als "Schildbürgerstreich" bezeichnet wurde, hatte das Amt Wut bei Bürgern und Unverständnis bei der Gemeinde hervorgerufen. Nach der Eröffnung der neuen Amperbrücke hatten Gemeinde und Behörde bereits im Jahr 2013 mündlich vereinbart, dass das alte und nun nicht mehr benötigte Steinerne Wehr auch künftig von Spaziergängern und Radfahrern als Übergang benutzt werden könne. Lediglich der motorisierte Verkehr sollte ausgeschlossen bleiben.

Bürger und Bürgermeister Peter Felbermeier waren erstaunt, als das Wasserwirtschaftsamt mit einer Komplettbarrikade vollendete Tatsachen schuf - entgegen der mündlichen Vereinbarung. Gleichzeitig aber strebte das Wasserwirtschaftsamt ein Gespräch mit Bürgermeister Felbermeier an, in dem Fragen der Verkehrssicherungspflicht zwischen Kommune und Behörde geklärt werden sollten. Wie die SZ jedoch erfuhr, hatte die Gemeinde nicht nur "nachhaltig" ihren Ärger der Behörde telefonisch kundgetan, sondern machte das Sonderungsgespräch auch davon abhängig, dass das Wasserwirtschaftsamt die Baumstämme zuvor beseitigen lässt.

Jetzt ist das Steinerne Wehr zwar wieder frei begeh- und für Radler befahrbar, doch "ganz ausgestanden ist die Sache" laut Bürgermeister Felbermeier noch nicht: Da der Belag des Steinernen Wehr aus Holzplanken besteht, ergibt sich bei Nässe eine erhöhte Rutschgefahr. Womit man wieder beim Thema Haftung angekommen wäre.

© SZ vom 27.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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