Energiewende:Haimhausen ist wieder vorne dran

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Spatenstich für die Wasserkraftschnecke: Betonbauer Christian Ziegltrum (v. l.), Thomas Lubig (E-Werke), Geschäftsführerinnen Henriette und Andrea von Haniel, Architekt Ludwig Mittl, Christian Weindler (E-Werke) und Johann Kiendl (E-Werke). (Foto: oh)

In der Gemeinde entsteht die erste Wasserkraftschnecke im Landkreis. Sie versorgt 22 Haushalte mit Ökostrom.

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Die Gemeinde Haimhausen geht erneut in Sachen regenerativer Energien voran: An der Schleuse des Schwebelbachs unweit der Marienmühle, wo der Werkskanal für das Wasserkraftwerk abzweigt, fand am Montag der Spatenstich für die erste Wasserkraftschnecke im Landkreis Dachau statt. Bauherr der modernen Anlage ist der örtliche Energieversorger, die E-Werke Haniel.

Die Planungen zum Bau der neuen Wehranlage, so E-Werke-Geschäftsführerin Andrea von Haniel, haben vor zwei Jahren begonnen. Bei der Schleuse am Schwebelbach soll nach den Plänen nicht nur eine neue Wehrklappe, sondern zusätzlich auch eine Wasserkraftschnecke eingebaut werden. Andrea von Haniel: "So zapfen wir auch das Restwasser an, das bisher ungenutzt durch die Schleuse fließt."

Das 7,5 Tonnen schwere Aggregat wird mit einem Schwertransporter angeliefert

Anfang März dieses Jahres wurde das Projekt vom Wasserwirtschaftsamt genehmigt. Jetzt beginnen die Bauarbeiten, vorausgesetzt es gibt kein Frühjahrshochwasser und die Witterung erlaubt es. Wenn alles nach Plan läuft, dann kann die Wasserkraftschnecke Ende April, Anfang Mai ihren Betrieb aufnehmen. Mit einer Leistung von neun Kilowatt werden so jährlich rund 78 000 Kilowattstunden Ökostrom aus Wasserkraft erzeugt, rechnet das Unternehmen vor. Dies entspreche einer Versorgung von 22 Haushalten. Ursprünglich sollte die Wasserkraftschnecke etwas größer ausfallen, so dass 25 Haushalte mit Ökostrom hätten versorgt werden können. Die Wasserkraftschnecke hat einen Durchmesser von etwa 1,40 Meter und ist etwa neun Meter lang. Das Aggregat wiegt rund 7,5 Tonnen und soll Ende April mit einem Schwertransporter angeliefert und dann eingehoben werden.

Geschäftsführerin Andrea von Haniel betont, dass sowohl bei dieser wie auch bei anderen Baumaßnahmen der E-Werke "auf Nachhaltigkeit" geachtet worden sei. Die Wasserkraftschnecke drehe sich sehr langsam, habe abgerundete Kanten und verzichte auf Feinrechen. So könnten auch größere Fische unbeschadet durch die Wehranlage schwimmen. Andrea von Haniel sagt: "Wir greifen nur in ganz geringem Maße in die Geschiebestruktur des Gewässers ein."

© SZ vom 22.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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