Rodungsarbeiten in Haimhausen:Die Linden fallen

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Um die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, wird außerhalb des Berufsverkehrs von 9 bis 15 Uhr gearbeitet. (Foto: Gemeinde Haimhausen)

Die Rodungsarbeiten an der Staatsstraße 2039 in Haimhausen sollen voraussichtlich bis zum 16. Dezember dauern

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Das Staatliche Bauamt Freising hat damit begonnen, entlang der Staatsstraße 2339 in Haimhausen die alten und teilweise beschädigten Linden zu fällen. Die Rodungsarbeiten werden nach Angaben der Behörde voraussichtlich bis zum 16. Dezember dauern und von der Straßenmeisterei Dachau durchgeführt. Dabei werden die Fällarbeiten nach Aussage der Gemeinde "ortsfern" begonnen und werden sich dann in Richtung Schlosseinfahrt vorarbeiten. Um die Verkehrsbeeinträchtigungen für die Bürger möglichst gering zu halten, finden die Arbeiten außerhalb des Berufsverkehrs von neun Uhr bis 15 Uhr statt. Dabei wird die Staatstraße teilweise halbseitig gesperrt und der Verkehr durch eine Behelfsampel geregelt. Auch das Staatliche Bauamt bittet in diesem Zusammenhang "alle betroffenen Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die auftretenden Behinderungen und die Anlieger um Nachsicht für die mit den gesamten Arbeiten verbundenen Beeinträchtigungen".

Stau programmiert

Die sanierungswürdige Alleestraße wird zwischen der Dachauer Straße (Schlosseinfahrt) und dem Kramer Kreuz auf einer Länge von etwa 850 Meter komplett ausgebaut und neu bepflanzt. In der Gemeinde rechnet man damit, dass der Verkehr, der bis dato vom Maisteiger Berg über die Alleestraße und Dachauer Straße in Richtung Dachau abfloss, sich vermutlich während der Ausbauzeit über die Hauptstraße und die Münchner Straße seinen Weg durch den Ort bahnen wird.

Mit dem lange geplanten Ausbau der Alleestraße wird dann im Frühjahr des kommenden Jahres begonnen, das hat der Haimhauser CSU-Gemeinderat und CSU Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath kürzlich mitgeteilt. Der Ausbau wird vermutlich eine komplette Bausaison erfordern und voraussichtlich bis Herbst 2017 dauern. Den Termin habe Innenminister Joachim Herrmann genannt. Laut Aussage des Innenministers, so Seidenath, soll die Straße "grundhaft erneuert" werden.

Mehrkosten trägt die Gemeinde

In der Gemeinde ist diese Ankündigung mit Zufriedenheit aufgenommen worden: "Auf die Erneuerung der Alleestraße warten wir Haimhauser bereits seit 2009. Im Zuge der Baumaßnahme wird ja auch die Lindenallee neu gepflanzt und verlängert", sagte Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU). Die zusätzlichen Mehrkosten für die Verlängerung der Allee bis zum Kramer Kreuz übernimmt die Gemeinde Haimhausen.

Seit Ende 2014 liegt für die Ausbaumaßnahme, nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens, Baurecht vor. Bevor dies allerdings vollzogen werden konnte, mussten mit Anliegern Grundstücksfragen geklärt werden. Für Verwirrung sorgten in der Zwischenzeit zudem Hinweise, wonach die Straßenbaumaßnahme nicht in den offiziellen Straßenausbauplan des Freistaates aufgenommen wurde. Die Lösung des Rätsels: Weil es sich bei dem Straßenabschnitt nur um eine relativ kleine Strecke handelt, wird das Vorhaben vom Freistaat aus einem anderen Topf finanziert.

Der Ursprung des Ausbaus der Staatsstraße 2339 in dem Abschnitt von der Schlosseinfahrt bis zum Kramer Kreuz gehen bis ins Jahr 2006 zurück. Seinerzeit wurde bereits im Vorgriff auf den Ausbau der begleitende Geh- und Radweg entlang der Straße angelegt. Die Haimhauser Bürger haben sich dann im Jahr 2009 in einem Ratsbegehren mit überwältigender Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Gemeinde beim Freistaat die Neubepflanzung der alten Lindenalle im Zuge des anstehenden Straßenausbaus beantragt. Gleichzeitig sprachen sich die Bürger dafür aus, dass die Gemeinde den Teilabschnitt der alten Straße von der Schlosseinfahrt bis zur Bundesstraße 13, insbesondere die Hauptstraße, in ihre Zuständigkeit übernimmt. Im Jahr 2010 folgte, ebenfalls im Vorgriff auf die Straßensanierung, der Bau des Kreisels am Kramer Kreuz. Das anschließende Planfeststellungsverfahren wurde ohne Einsprüche durchgeführt, weil alle, Parteien und Verbände, wie der Bund Naturschutz, sich im Vorfeld für die grundlegende Sanierung von Straße und Allee ausgesprochen hatten. Der angekündigte Straßenausbau freilich ließ auf sich warten - bis heute.

Neben der Hauptstraße ist die Lindenallee eine der am meisten befahrenen Straßen Haimhausens. Nach Verkehrszählungen des Straßenbauamtes aus dem Jahr 2010 wurden auf dem Streckenabschnitt täglich bis zu 7000 Fahrzeuge gezählt. Die Ergebnisse der neuesten Verkehrszählung aus dem vergangenen Jahr liegen noch nicht vor.

© SZ vom 14.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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