Großbrand Dachau:Polizei vermutet Technik-Defekt

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Die Ermittler gehen nicht von einem Serientäter aus, der hinter den beiden Dachauer Großbränden stecken könnte - doch ganz sicher sind sie nicht.

Matthias Pöls

Nach Abschluss der Ermittlungen ist die Kriminalpolizei sicher, dass technische Defekte Ursache für die beiden Großfeuer in Dachau-Ost gewesen sind. Die Polizei hatte auch die Frage nach einem Serientäter aufgeworfen, diese im Laufe der Ermittlungen allerdings wieder verworfen. Anfang Januar wurde ein Sportcenter zerstört, am vergangenen Donnerstag brannte eine Schreinerei komplett aus. Der Sachschaden im Sportcenter beträgt zehn Millionen Euro, in der Schreinerei 800 000 Euro. In der Schreinerei an der Roßwachtstraße fanden sich unmittelbar nach dem Löschen des Feuers "keine Hinweise auf Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin", sagt Günther Beck, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Dagegen herrschten für die Ermittler in der Ruine des Sportcenters an der Robert-Bosch-Straße erschwerte Bedingungen. Das Gebäude drohte einzustürzen. Erst mit dem kontrolliertem Abriss konnten die Beamten die Halle betreten. Doch auch hier: keine Anhaltspunkte. In beiden Fällen hätte die Polizei auch kein Motiv für eine mögliche Brandstiftung gefunden. Vor allem wegen der vielen technischen Geräte in den abgebrannten Hallen gehen die Ermittler im Umkehrschluss von technischen Defekten aus. Am Donnerstagabend loderte das Feuer in der Schreinerei noch einmal auf, nachdem eine Spezialfirma mit dem Abriss der Halle begonnen hatte. Die Feuerwehr hatte den Einsatzort am späten Nachmittag verlassen. "Es war kein Feuer mehr sichtbar und auch kein Rauch", sagt Pressesprecher Wolfgang Reichelt. Vermutlich durch den Wind wurden die letzten Glutnester entflammt. Gegen 19 Uhr wurde die Feuerwehr nochmals alarmiert, die zusätzlich einen Radlader des Technischen Hilfswerks (THW) anforderte, um den Schutthaufen auseinander zu ziehen. Zwei Stunden später konnten Feuerwehr und THW die Roßwachtstraße wieder verlassen. Bei dem Brand war am Vormittag noch befürchtet worden, dass sich das Feuer auf ein angrenzendes Gebäude der Bereitschaftspolizei ausweiten könnte.

Nachdem die Feuerwehr am späten Nachmittag bereits aus der Roßwachtstraße abgerückt war, loderten die Flammen in der Schreinerei noch einmal auf. Die Einsatzkräfte mussten erneut ausrücken und bei eisigen Temperaturen löschen. (Foto: DAH)
© SZ vom 04.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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