Gesundheit:Auf Nummer sicher gehen

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Patienten sollen ganzheitlich und in allen Phasen der Erkrankung begleitet werden, sagt Chefarzt Kachel. (Foto: privat)

Amperklinikum ruft zur Darmkrebs-Vorsorge auf

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland und mit jährlich mehr als 62 000 Neuerkrankungen und fast 26 000 Todesfällen obendrein eine der gefährlichsten. Was viele nicht wissen: Darmkrebs ist eigentlich gut heilbar, sofern man ihn frühzeitig erkennt. Trotzdem nutzen nur weniger als zehn Prozent der Vorsorgeberechtigen das Angebot einer kostenlosen Präventiv-Koloskopie. Anlässlich des Darmkrebsmonats März rufen die Helios Amper-Kliniken deshalb dazu auf, sich mit dem Thema Darmkrebs intensiver auseinanderzusetzen.

Studien, so teilt Sprecherin Beatrice Charrier mit, bestätigten eindeutig die große Wirksamkeit der Darmkrebsvorsorge. Die sogenannte DACHS-Studie etwa zeige, dass das Risiko innerhalb von zehn Jahren nach einer Vorsorge-Koloskopie an Darmkrebs zu erkranken, um etwa 90 Prozent niedriger sei als bei Personen, die keine präventive Darmspiegelung in Anspruch genommen haben. Zudem stelle sich heraus, dass die Überlebensraten bei Patienten, deren Darmkrebs durch eine Koloskopie entdeckt wurde, sehr viel höher sei als die von jenen, deren Tumor erst aufgrund von Beschwerden diagnostiziert worden sei. Dies bestätige die Annahme, dass durch eine Darmspiegelung die Sterblichkeit dieser Krebsart auf lange Sicht erheblich gesenkt werden könne. "Sie ist eine echte Präventionsmaßnahme."

Bei etwa 9o Prozent aller Fälle entsteht Darmkrebs aus vorerst gutartigen Darmpolypen, die sich später zu einem Darmkrebs entwickeln können. Sie verursachen in der Regel zunächst keine Beschwerden und entwickeln sich unbemerkt. "Wenn die ersten Symptome bereits aufgetreten sind, ist oft schon viel Zeit vergangen, in der man die Krankheit hätte wirksam bekämpfen können", erklärt Gunther Kachel, Chefarzt für Gastroenterologie und Diabetologie am Klinikum Dachau während eines Pressegesprächs. Wichtig sei zudem, das eigene Risiko zu kennen. Denn Forscher gehen davon aus, dass etwa 30 Prozent der Darmkrebserkrankungen auf ein familiäres Risiko zurückgehen. Menschen aus gefährdeten Familien hätten ein erhöhtes Risiko, schon in jungen Jahren zu erkranken. "Diese Personengruppe sollte nicht erst vom 50. Lebensjahr an mit der Vorsorge beginnen", empfiehlt Chefarzt Kachel. "In solchen Fällen ist bereits in frühen Jahren eine Darmspiegelung anzuraten. Sie ist die effektivste Methode der Früherkennung. Denn als einzige Untersuchungsmethode ist sie in der Lage, auch kleinere Veränderungen in der Darmschleimhaut sicher zu erkennen." Bei Patienten mit erhöhtem Risiko übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten einer intensiven Vorsorge.

Die Behandlung von Darmkrebs sollte laut Kliniksprecherin Charrier vorzugsweise in zertifizierten Darmkrebszentren erfolgen, da dort die notwendige enge Kooperation von internen und externen Experten verschiedenster Fachrichtungen am besten umgesetzt werde. Wie etwa in Dachau. "Patienten erhalten eine umfassende Versorgung, die medizinische, soziale und psychologische Aspekte beinhaltet und so eine individuelle Diagnostik und Therapie gewährleistet", sagt Kachel .

© SZ vom 27.03.2015 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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