Gemeinschaftsprojekt:Kinderoper von KZ-Häftlingen

Jugendsinfonieorchester führt "Brundibár" im Landkreis auf

Jugendliche Sänger und Musiker aus dem Landkreis Dachau und dem Münchner Westen bringen in einem gemeinschaftlichen Projekt des Dachauer Jugendsinfonieorchesters und des Theaters an der Würm die Kinderoper "Brundibár" auf die Bühne. Das Stück wurde 1944 im Ghetto Theresienstadt uraufgeführt und mehr als 50 mal gespielt. Der tschechische Komponist Hans Krása gehörte zu den im Lager internierten Künstlern. Die Aufführungen von Brundibár waren für die jungen Häftlinge von großer Bedeutung. Für die wenigen Überlebenden wurde diese Oper ein Symbol für den Sieg über die Naziherrschaft und für Hoffnung auf ein Leben in Würde und Freiheit. Der Inhalt: Zwei arme, vaterlose Kinder wollen sich durch Straßenmusik Geld verdienen, um ihrer kranken Mutter die vom Arzt verordnete Milch kaufen zu können. Um das zu erreichen, tun sie sich mit Hilfe von Spatz, Katze und Hund und vielen anderen Kindern zu einem Chor zusammen. Um auf dem Marktplatz aber überhaupt auftreten zu dürfen, müssen sie vorher den bösen Leierkastenspieler Brundibár, der den Platz für sich alleine beansprucht, vertreiben. Nachdem ihnen das gelungen ist und die kleinen Musiker genug Geld für die Milch eingenommen haben, wird im Finale das Lob der Freundschaft besungen. Die Premiere fand im Januar im NS-Dokumentationszentrum in München statt, ist nun aber auch im Landkreis zu sehen: Weitere Aufführungen gibt es am Sonntag, 11. März, in Markt Indersdorf, Mittelschule (Karten über die VHS Indersdorfer Kulturkreis), Freitag, 6. April, in Dachau, Thoma-Haus, und am Sonntag, 22. April in Planegg im Kupferhaus. Karten über München-Ticket.

© SZ vom 10.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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