Gedenkstätte Dachau:Späte Würdigung eines KZ-Häftlings

Für den tschechischen Jesuiten und ehemaligen Häftling des KZ Dachau, Adolf Karel Kajpr, soll ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet werden. Das erklärte der Verein Selige Märtyrer von Dachau unter Berufung auf ein Statement der tschechischen Bischöfe am Montag in Dachau. Der Priester und Journalist war von 1941 bis 1945 wegen "Hetz- und Hassartikeln" in den Konzentrationslagern Theresienstadt, Mauthausen und Dachau inhaftiert. Kajpr überlebte den Nationalsozialismus und wurde in seinem Heimatland 1947 als Teilnehmer am Widerstand ausgezeichnet. Das kommunistische, tschechoslowakische Regime ließ den Priester jedoch 1950 aufgrund von "umstürzlerischen Predigten" und "Spionage zugunsten des Vatikan" festnehmen, wie es heißt. Das Urteil lautete auf zwölf Jahre Haft. 1959 starb Kajpr im Gefängnis in Leopoldov in der Slowakei im Alter von 57 Jahren an einem Herzinfarkt. Schon Papst Johannes Paul II. hatte den Ordensmann gewürdigt.

© SZ vom 07.08.2019 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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