Feuerwehreinsatz in Karlsfeld:Gefahrstoff tritt aus

Unter Chemikalienschutzkleidung und Atemschutz dichten Einsatzkräfte der Feuerwehr die Trommel des Müllfahrzeugs ab. (Foto: Feuerwehr)

Zwei Mitarbeiter während der Tonnenleerung verletzt

Ein lauter Knall hat am Donnerstagvormittag die Anwohner rund um die Schillerstraße in Karlsfeld hochgeschreckt. Dort war gegen 9.30 Uhr gerade die Müllabfuhr unterwegs. Wie Kreisbrandinspektor Maximilian Reimoser mitteilt, ertönte der Knall urplötzlich während der Tonnenentleerung. Rauch stieg aus dem Müllfahrzeug, eine undefinierbare Flüssigkeit spritzte aus der Mülltrommel und traf einen Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens.

Beim Versuch, die Flüssigkeit mit Wasser zu entfernen, entfaltete der Stoff eine ätzende Wirkung, der Mann musste vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung ins Klinikum München-Schwabing gebracht werden, ebenso wie der Fahrer des Müllautos, der über eine Reizung der Atemwege klagte.

Da der ausgetretene Gefahrstoff nicht definiert werden konnte, wurden zusätzlich zur Karlsfelder Ortsfeuerwehr Kräfte aus den Feuerwehren Dachau und Indersdorf mit Gefahrgut- und Messausrüstung alarmiert. "Ein Trupp unter Chemikalienschutzkleidung und Atemschutz konnte bei der Erkundung eine Säure feststellen, eine genaue Stoffdefinition war jedoch nach der Auswertung von weiteren Messproben nicht möglich", berichtete Reimoser.

Schließlich wurde die Mülltrommel des Fahrzeugs abgedichtet und dieses unter Begleitung eines Löschfahrzeugs der Karlsfelder Wehr sowie der Polizei zur Müllentsorgungsanlage nach Geiselbullach gelotst. Dort wurde der Mülllaster nach vorheriger Absprache entleert und der Inhalt fachgerecht entsorgt.

Erst gegen 12.45 Uhr konnten die Rettungskräfte die Schadensstelle in Karlsfeld verlassen. Insgesamt waren 40 Kräfte von Polizei und Rettungsdienst sowie den Feuerwehren Karlsfeld, Dachau und Indersdorf im Einsatz - unterstützt wurden sie während dieses Zwischenfalls von Personal der Kreisbrandinspektion sowie der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL).

© SZ vom 19.10.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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