Fahndung läuft:Raubüberfall auf Tankstelle

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Zwei maskierte Männer bedrohen am Mittwochabend den Mitarbeiter einer Filiale an der Münchner Straße in Dachau. Mit einer Schusswaffe erbeuten sie mehrere Hundert Euro Bargeld und flüchten. Die Polizei sucht Zeugen

Von Benjamin Emonts, Dachau

Die Kriminalpolizei fahndet mit Hochdruck nach zwei bewaffneten Männern, die am Mittwochabend eine Tankstelle an der Münchner Straße in Dachau überfallen haben. Die bislang unbekannten Täter hatten die Filiale kurz vor Ladenschluss, um 21.50 Uhr, maskiert betreten. Sie bedrohten den anwesenden Mitarbeiter mit einer Schusswaffe und forderten die Herausgabe von Bargeld. Mit einigen Hundert Euro Beute aus der Kasse flüchteten die Männer anschließend zu Fuß in Richtung Hermann-Stockmann-Straße. Eine sofort eingeleitete polizeiliche Fahndung mit zahlreichen Streifenwagen verlief bis Donnerstagnachmittag erfolglos. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit.

Die Einsatzkräfte waren bereits wenige Minuten nach dem Überfall am Tatort. Der Angestellte der Tankstelle hatte die Polizei umgehend alarmiert, nachdem die Täter aus der Tankstelle nach links in Richtung Hermann-Stockmann-Straße verschwunden waren. Ein Hundeführer nahm die Spur der Flüchtigen auf, Streifenwagen der Polizeiinspektion Dachau und umliegender Dienststellen suchten das ganze Stadtgebiet und seine Umgebung nach den Tätern ab. Doch alle Maßnahmen blieben bislang erfolglos.

Der Mitarbeiter der Tankstelle machte laut Pressesprecher des Polizeipräsidiums, Jürgen Weigert, einen gefassten Eindruck nach dem Überfall. Er verzichtete auf eine ärztliche Behandlung. Den Fahndern gab er eine detaillierte Personenbeschreibung der Täter. Demnach handelte es sich vermutlich um jüngere Männer, die Deutsch ohne Akzent sprachen. Einer der Männer trug eine Schusswaffe in der Hand. Er wurde von dem Opfer als etwa zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß beschrieben, bekleidet war er mit einer schwarzen Lederjacke mit Kapuze, schwarzer Hose und schwarzen Schuhen. Der Täter trug eine tief ins Gesicht gezogene Kapuze und einen schwarzen Schal. Der zweite Täter soll ebenfalls zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß und mit einer grauen Kapuzenjacke und dunkelblauer Jogginghose bekleidet gewesen sein. Über seinem Gesicht trug er eine braune Maske, ähnlich einer "Wrestler-Maske", teilte das Polizeipräsidium in Ingolstadt mit.

Die Fahnder hoffen nun auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung. "Möglicherweise hatten die Täter ihren Fluchtwagen in der Umgebung der Tankstelle geparkt und wurden beim Einsteigen beobachtet", hofft Polizeisprecher Weigert. Passanten oder Anlieger, die Beobachtungen zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen in Zusammenhang mit dem Überfall gemacht haben, werden gebeten, die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter der Telefonnummer 08141/61 20 oder jede andere Polizeidienststelle zu informieren.

Der bislang letzte Überfall auf eine Tankstelle im Landkreis Dachau liegt erst 14 Monate zurück. Am Samstag, 26. November 2016, hatte ein bewaffneter und maskierter Mann eine Tankstelle an der Würmstraße in Dachau überfallen und war unerkannt geflüchtet. Auch damals wurde bei dem Überfall glücklicherweise niemand verletzt. Mit einer Schusswaffe im Hosenbund hatte der Täter den Mitarbeiter der Tankstelle aufgefordert, Geld herauszugeben. Nachdem er etwa 200 Euro Bargeld in Scheinen und Münzrollen an sich genommen hatte, flüchtete er zu Fuß in Richtung Schleißheimer Straße. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit etlichen Polizeistreifen und einem Polizeihubschrauber führte auch damals nicht zum Erfolg. Der Täter konnte nie ermittelt werden, bestätigt das Polizeipräsidium.

Ebenfalls noch flüchtig ist ein Mann, der Ende September vergangenen Jahres eine Fast-Food-Filiale an der Fraunhoferstraße in Dachau überfallen hat. Der unbekannte Täter hatte sich vermutlich in das Restaurant einschließen lassen und gleich nach Ladenschluss eine 23-jährige Mitarbeiterin mit einem Küchenmesser bedroht. Als die Frau erschrocken um Hilfe rief, flüchtete der etwa 1,80 Meter große, angeblich rumänisch sprechende Mann. Zwei andere Täter, die ein Jahr vorher ein Schnellrestaurant an der Münchner Straße überfallen hatten, sitzen inzwischen in Gefängnishaft.

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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