Erstes Bankmuseum:Spardosen und andere Werte

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In der "Langen Nacht der offenen Türen" war das Museum geöffnet. Links: Walter Koch mit Besuchern. Günter Hahn, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Adelzhausen-Sielenbach, nutzte mit seiner Familie die Gelegenheit zu einem Besuch. (Foto: VR Bank Dachau)

Die Museumssammlung der Volksbank Dachau wird 20 Jahre alt

Das Museum der Volksbank Raiffeisenbank Dachau ist das erste Bankmuseum einer deutschen Genossenschaftsbank in eigenen Räumen. Vor 20 Jahren wurde mit dem Aufbau der umfangreichen Sammlung an Dokumenten und Exponaten begonnen. Seitdem wird der Bestand gepflegt und archiviert.

Im Jahr 2000 beauftragte der damalige Vorstandsvorsitzende der Volksbank Raiffeisenbank Dachau Michael Haas den Genossenschaftsexperten und Soziologen Walter Koch mit dem Aufbau eines historischen Firmenarchivs. "Obwohl aus Platzgründen in der Vergangenheit Unterlagen vernichtet wurden, waren glücklicherweise noch viele alte Dokumente vorhanden", berichtet Walter Koch. Die Grundlage der Sammlung bilden die Protokollbücher der 1913 in der Dachauer Altstadt gegründeten Gewerbekassa - die Vorläuferin der heutigen Volksbank Raiffeisenbank Dachau. Mit ihrem verwitterten Buchdeckel sind die Protokollbücher als Kompendium aus handgeschriebenen Seiten mit Zahlenkolonnen besonders wertvolle Sammlungsstücke. Das erste Archiv befand sich der ehemaligen Zweigstelle in der Münchner Straße 14, im leer stehenden Tresorraum. "Das schien uns damals ein geeigneter Ort, der aber bald viel zu eng wurde", berichtet Koch. Er kennt jeden Einzahlungsbeleg, jede Überweisung, Lastschrift und Schecks aus einhundert Jahren Bankgeschichte. Besonders stolz ist er auf die ersten Kontoauszüge aus der Anfangszeit und auf die ersten Auszahlungsbelege der Landwirtschafts- und Gewerbebank. In diese wurde die Gewerbekassa 1919 umbenannt. 1938 folgte eine nochmalige Umbenennung in Volksbank Dachau. In der Nachkriegszeit wurde die Genossenschaftsbank zu einer wichtigen Institution im wirtschaftlich stark wachsenden Dachau.

1991 kam es zur Fusion mit der Raiffeisenbank Dachau. Seitdem firmiert das Geldinstitut unter Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG. Die Sammlung wuchs beständig, auch weil viele Dachauer Bürger über die Jahre Exponate aus Familienbesitz beigesteuert hatten: vom gehäkelten Sparstrumpf über alte Sparbücher und Spardosen bis hin zu Medaillen und Bierkrügen mit dem alten Volksbank-Logo. Aus Platzgründen wurde das Archiv 2005 in die Hauptstelle der Volksbank Raiffeisenbank in der Augsburger Straße 33-35 verlegt.

© SZ vom 19.12.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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