Erste Gutachten zur Windkraftanlage:"Grenzwerte weit unterschritten"

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Stadtwerke informieren über das Windrad im Sigmertshauser Holz

Die Chancen für das Windrad, das die Stadtwerke Dachau im Sigmertshauser Holz aufstellen wollen, stehen gut: Die gesetzlichen Grenzwerte für Schall, Schatten und Infraschall werden laut einer Pressemitteilung der Stadtwerke "weit unterschritten". Die Genehmigung für eine Windenergieanlage können die Stadtwerke nur bekommen, wenn ausgeschlossen ist, dass die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte zum Schutz der Bürger vor Einwirkungen von Schall und Schatten nicht überschritten werden. Der TÜV Süd habe die entsprechenden Untersuchungen vorzeitig durchgeführt. Um Anwohner nicht mit Schattenwurf zu belästigen, würde das Windrad zu bestimmten Zeiten abgeschaltet beziehungsweise im "schattenreduzierten Modus" betrieben werden. Bei allen Berechnungen zum Schall und Schatten wurden auch die beiden bereits im Stadtgebiet bestehenden Windräder berücksichtigt, so teilen die Stadtwerke mit.

Am Mittwoch, 26. Juli, soll nun die Öffentlichkeit über den Planungsstand des Projekts und die bereits vorliegenden Gutachten informiert werden. Die Veranstaltung richtet sich dezidiert an alle Dachauer und findet im Ludwig-Thoma-Haus statt, Beginn ist um 18 Uhr. In Pellheim hatten sich auf der Bürgerversammlung im März fast alle Anwesenden gegen das Windrad ausgesprochen. Sie haben bereits das der Ziegelei Hörl&Hartmann sowie das in Etzenhausen vor Augen. Auf heftige Kritik war gestoßen, dass das Windrad nicht nach der 10-H-Regelung aufgestellt wird, also bei einer Höhe von 200 Metern zwei Kilometer von der nächsten Wohnbebauung entfernt, sondern in eine Richtung nur mit 800 Metern Abstand. Dies liegt laut bayerischer Gesetzgebung im Ermessen der Kommunen. Auch im Stadtrat hatte das Vorhaben heftigen Streit zwischen den Fraktionen ausgelöst. Ein Bürgerbegehren dazu lehnten fast alle Stadträte jedoch ab. Noch bis in den Herbst hinein finden Untersuchungen zum Artenschutz im Bereich des gewählten Standorts statt, etwa Kartierungen von Vogelnestern; bisher gebe es keine Hinweise auf Gefährdungen.

© SZ vom 19.07.2017 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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