Erfolgreiche Grundstücksverhandlungen:Ein Traum wird wahr

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Der TSV Karlsfeld bekommt nach 20 Jahren zwei neue Sportplätze nördlich vom Stadion. Die Gemeinde zahlt 1,88 Millionen Euro

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Beim TSV Eintracht Karlsfeld ist die Freude groß. Zwei neue Sportplätze sollen nun nördlich des Stadions gebaut werden: ein Naturrasenplatz und ein Kunstrasenplatz. "Ein Traum, den wir 20 Jahre lang geträumt haben, geht für uns in Erfüllung", sagt TSV-Präsident Rüdiger Meyer der SZ. "Wir sind Bürgermeister Stefan Kolbe und dem Gemeinderat sehr dankbar."

Die rasant steigende Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren - inzwischen hat Karsfeld 22 000, vor 17 Jahren waren es noch 15 000 Einwohner - hat den Verein schon lange in Bedrängnis gebracht. Immer mehr Sportler wollen mitmachen, doch so viele Hallen- und Sportplätze hat der TSV nicht. "Nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 sind jede Menge Kinder gekommen und wollten spielen, aber wir mussten viele wieder zurückschicken", erinnerte sich Petro Rossi (CSU), der acht Jahre lang die Fußballabteilung des TSV geleitet hatte. Er hofft nun, dass sich das nächstes Jahr, wenn wieder Weltmeisterschaft ist, nicht wiederholt. Immerhin 29 Mannschaften trainieren im Karlsfelder Verein, davon spielen in 20 Kinder und Jugendliche. Die zwei großen und drei kleinen Plätze, die derzeit genutzt werden, reichen nicht aus. Es gebe ständig Konflikte, berichtet der Präsident. Denn die Trainings- und Spielzeiten sind so eng getaktet, dass keine Pausen dazwischen sind. Besonders schwierig ist es bei Punktspielen, die die Fußballer nicht verschieben können, sonst gelten sie als verloren. Doch die Leichtathleten trainieren laut Meyer bis 20 Uhr, der Zeit, wenn die Spiele beginnen müssen. Für die Athleten bedeutet das, sie müssen bis dahin abgebaut haben, die Fußballer ihrerseits, können sich nicht aufwärmen. Zudem gibt es den Karlsfelder Seelauf im Stadion, den Triathlon, Familienfeste und die Bundesjugendspiele für Schüler. "Die zwei neuen Plätze erleichtern also in vielerlei Hinsicht unser Leben", so Meyer.

Seit die Gemeinde sich mit den Landwirten, denen der Acker nördlich des Stadions gehört, geeinigt hat, ist die neue Anlage möglich geworden. Der Planer hat bereits einen Entwurf für das Vorhaben angefertigt. Der Zugang ist von Süden her geplant, die Garagen müssten zurückversetzt, der Weg verbreitert werden. Einige Bäume müssen weichen. Im Westen soll ein zwei Meter hoher Schutzwall gegen den Lärm aufgehäuft werden. Zwischen den Plätzen sind Zuschauerplätze geplant. Etwa 1,88 Millionen Euro soll das Vorhaben nach ersten Berechnungen kosten. Eine Million ist bereits im Haushalt vorgesehen. Über die Finanzierung des Rests, wird der Gemeinderat wohl noch diskutieren müssen.

Grund für die enorme Preissteigerung ist der Kunstrasenplatz. Ein Naturrasenfeld ist mit 223 000 Euro deutlich billiger als die künstlich angelegte Variante (670 000 Euro). Trotzdem hat der Gemeinderat die Bitte des Vereins erhört und einstimmig für einen Kunstrasen votiert. "Ein Kunstrasenplatz ist das ganze Jahr über bespielbar", erklärt Meyer. Echter Rasen sei dagegen empfindlich, er brauche Ruhezeiten und sei im Winter und bei schlechtem Wetter nicht nutzbar. Deshalb gäbe es viele Absagen und im Winter müssten die Fußballer in die Hallen ausweichen. Diese sind im TSV jedoch auch ohne die Kicker schon überbelegt. Zwar werden die Hallensportler bald (voraussichtlich 2020) durch den Bau einer Dreifachturnhalle für die Grundschule an der Krenmoosstraße Entlastung haben - sie dürfen den Neubau mitnutzen -, aber der 4000 Mitglieder zählende Verein wächst noch immer. Die guten Erfahrungen mit dem ersten Kunstrasenfeld und der geringe Pflegeaufwand überzeugte die Kommunalpolitiker am Ende in seltener Einmütigkeit. "Wir sind froh, dass der Gemeinderat geschlossen dahinter steht", sagt Präsident Rüdiger Meyer. Kolbe hofft, noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen zu können.

© SZ vom 03.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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