Das umstrittene Bauvorhaben dreier Windkraftanlagen im Buchwald bei Erdweg hat eine überraschende Wendung genommen: Nach Mitteilung des Dachauer Landratsamts will die WWS Projektbau GmbH & Co. statt drei Windrädern nur noch ein einziges bauen. Das habe das Unternehmen dem Landratsamt mit Schreiben vom 9. März 2016 mitgeteilt. Der Antrag auf Genehmigung der beiden anderen Windkraftanlagen sei zurückgezogen worden, so die Behörde.
Ein Unternehmenssprecher begründet diesen Schritt damit, dass die deutlich höheren Kosten für den Netzanschluss der Anlagen wegen der zeitlichen Verzögerung des Projekts auf dem derzeitigen Vergütungsniveau für Strom aus Windenergie einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich machten. Allerdings wolle man am Bau einer der drei Anlagen festhalten, weil deren Errichtung deutlich günstiger bewerkstelligt werden könne. Das Landratsamt werde jetzt nur noch eine der drei Windkraftanlagen genehmigen, so heißt es in der Pressemitteilung. Die Verfahren für die beiden anderen Windräder wurden beendet.
Die Entscheidung der WWS Projektbau GmbH & CO. überrascht, da das Landratsamt kürzlich nach langem Hin und Her in Aussicht gestellt hatte, den Bau aller drei Anlagen unter diversen Auflagen genehmigen zu wollen. Das Landratsamt folgte mit seiner Entscheidung einem Urteil des Verwaltungsgerichts München vom September 2015. Damals hatte das Gericht einen Ablehnungsbescheid über den Bau der Windkraftanlagen durch das Landratsamt Dachau zurückgewiesen. Der Landkreis hatte Bedenken angemeldet, dass durch die Windräder die Sicht auf die denkmalgeschützte Kirche St. Florian in Wiedenzhausen beeinträchtigt werden könnte. Außerdem stellten die Windräder nach Ansicht von Naturschützern eine Gefahr für den Wespenbussard dar, der zeitweilig im Buchwald nistet. Nach ihrem Bau sollen die Anteile an der Windkraftanlage interessierten Bürgern aus der Region angeboten werden.