Erdweg:Ernte in Flammen

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Bei Drescharbeiten bricht auf dem Feld in Erdweg ein Brand aus. Feuerwehren aus vier Gemeinden sind im Einsatz. Flüchtlinge aus der nahen Unterkunft helfen beim Löschen. Verletzt wird niemand

Von Richard Möllers, Erdweg

Am Dienstagnachmittag ist am Orteingang von Erdweg ein acht Hektar großes Weizenfeld teilweise abgebrannt. Das Feuer reichte bis auf 50 Meter an die nahe Asylunterkunft heran. Die Flüchtlinge reagierten sofort und versuchten, zu löschen. 60 Feuerwehrleute aus Großberghofen, Eisenhofen, Sulzemoos und Schwabhausen waren im Einsatz. Als Brandursache vermutet die Feuerwehr Funkenflug bei den Drescharbeiten. Die Freiwillige Feuerwehr aus Großberghofen wird gegen 14.30 Uhr alarmiert: Am südwestlichen Orteingang von Erdweg sei ein Feuer ausgebrochen. Sie rückt aus und muss feststellen, dass sich in der Nähe keine Hydranten befinden. Um das Feuer löschen zu können, werden zusätzlich 10 000 Liter Wasser benötigt. Deshalb alarmieren die Großberghofener die Freiwilligen Feuerwehren aus Eisenhofen, Sulzemoos sowie Schwabhausen. Ungefähr 60 Einsatzkräfte kämpfen zwei Stunden lang gegen die Flammen.

Die Feuerwehren verhindern ein Übergreifen der Flammen auf nahe Häuser. Die Ernte jedoch ist nicht mehr zu retten. (Foto: Niels P. Jørgensen)

In der Nähe des Weizenfeldes befindet sich eine Firma mit eigener Alarmanlage. Wegen der Rauchentwicklung wurde ein zusätzlicher Alarm ausgelöst. Er irritierte die Einsatzkräfte, weil vermutet wurde, dass auch auf dem Firmengelände ein Brand ausgebrochen sei. Dem ist nicht so.

Die Flammen auf dem Weizenfeld breiten sich bis circa 50 Meter vor der naheliegenden Asylsuchendenunterkunft aus. Einige der Flüchtlinge reagieren sofort: "Sie sind gleich mit Handfeuerlöschern los, um zu helfen", sagt Kümmerer Thomas Schmid, der auch zum Zeitpunkt des Brandes am Ort war. "Zum Glück ist niemand der gut 40 Bewohner des Heimes in Gefahr geraten", sagt er. "Es hat nur ein bisschen gestunken". Kurz darauf rücken die Feuerwehren an, die das Feuer bald unter Kontrolle bekommen.

Die Bewohner der nahegelegenen Asylunterkunft versuchten, zu löschen. 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. (Foto: Niels P. Jørgensen)

"Ein Brand bei Drescharbeiten ist keine Seltenheit", sagt Kreisbrandinspektor Maximilian Reimoser. Bei Drescharbeiten entstehen hohe Temperaturen durch die großen Maschinen. "In diesem Fall war aber kein technischer Defekt die Ursache", sagt Reimoser. "Bei so einem heißen Sommertag wie am Dienstag sind die Felder extrem trocken, und ein kleiner Funkenflug kann schnell einen Brand auslösen." In den vergangenen zwei Monaten haben sich im Landkreis Dachau zwei große Brände ereignet. In Markt Indersdorf ist im Juni eine leer stehende Halle im Gewerbegebiet abgebrannt. Bis zur Erschöpfung mussten Feuerwehrmänner aus dem ganzen Landkreis Anfang Juli in Haimhausen gegen ein Großfeuer kämpfen, das im Reifenlager eines Kfz-Betriebs ausgebrochen war.

© SZ vom 02.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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