Ein Riesenspektakel:Aus der Diva wird die Familienmesse

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Freuen sich auf die Messe: Veranstalter Josef Albert Schmid (links) und Erika Schatz (mitte). (Foto: Andreas Förster)

Nach dem Aus in Dachau findet die regionale Ausstellung erstmals in Karlsfeld mit 140 Geschäftsleuten statt

Von Andreas Förster, Karlsfeld

Eigentlich dürfte es in diesem Jahr gar keine Verbrauchermesse für die Region Dachau geben. Die Große Kreisstadt selbst hat abgewunken und nach der letzten "Diva" entschieden, die Messe künftig nicht mehr weiterzubetreiben. Die Enttäuschung bei vielen Kaufleuten und Handwerksbetrieben war zwar groß, aber bis zum letzten Sommer tat sich nichts. Bis Erika Schatz, Betreiberin eines Kosmetikstudios in Karlsfeld, die Sache in die Hand nahm.

Die Inhaberin von Channoine Cosmetic hat der Diva-;Messe in Dachau einiges zu verdanken. "Die Messe hat mein Geschäft immer gefördert, über 20 Jahre habe ich regelmäßig dort ausgestellt", sagt sie. Nach der im Wechsel mit Dachau stattfindenden Verbrauchermesse in Olching gab sie sich im vergangenen Oktober einen Ruck und setzte alle Hebel in Bewegung, um etwas Ähnliches wie die Diva nach Karlsfeld zu holen. Schatz ist überzeugt: "Der Landkreis Dachau hat eine regionale Verbrauchermesse verdient", das gelte sowohl für die vielen Gewerbetreibenden wie auch für die Menschen, die hier leben würden. Mit dieser Überzeugung steckte Schatz sie auch andere an - nicht zuletzt auch den Veranstalter der Diva, Josef Albert Schmid. Der fand zwar, dass sie Vorbereitungszeit von einem knappen Jahr nicht ausreichen würde, doch Erika Schatz setzte sich durch. Schatz und Schmid brachten mit Michael Gold den Vorsitzenden der Engagierten Unternehmergemeinschaft (EUG) Karlsfeld, Nachfolgeorganisation der Karlsfelder Werbegemeinschaft, auf ihre Seite, danach die Gemeinde und den Landkreis Dachau und schließlich kam der Stein so richtig ins Rollen. Auch der größte Sportverein in der Region, der TSV Eintracht Karlsfeld, ist nun mit von der Partie. Insgesamt gibt es 140 Aussteller, Dreiviertel davon kommen aus dem Landkreis Dachau.

Der große Edeka-Markt in der Neuen Mitte Karlsfeld gehört zu den Big Playern auf der Messe. Geschäftsführer Daniel Schermelleh-Sandeck übernimmt die gesamte Verköstigung der Aussteller, Gäste und Besucher. Er hat seinen Mitarbeitern Urlaubssperre für die vier Tage erteilt und ein 25-köpfiges Team aus seinen vier Märkten in Südbayern zusammengetrommelt, um das Event mit mindestens 1000 Essen pro Tag zu stemmen. Auch für ihn sei das eine neue Herausforderung, sonst kocht sein Küchenchef in Karlsfeld nur für die Marktbesucher, sagt der junge Unternehmer.

Im Gastrozelt an der Stirnseite der Halle E wird es einen abgetrennten Business-Club sowie eine Bühne für Podiumsdiskussionen und Musik- und (Show-)Tanzauftritte geben. Letzteres übernimmt die Tanz- und Showtanzgruppe des TSV Karlsfeld. Darüber hinaus werden sich die Abteilungen Pilates, Faszientraining, Zumba und Seniorengymnastik auf der Familienmesse vorstellen.

Die insgesamt sechs Hallen, darunter auch ein Beauty-Zelt mit dem Stand von Erika Schatz, sind schon am neuen Standort am Karlsfelder See aufgebaut, dort, wo im Sommer auch das Siedlerfest stattfindet. Die Zelthallen sind miteinander verbunden, so dass man auch bei Regen überall trockenen Fußes hinkommt.

Man hoffe aber natürlich auf gutes Wetter, so Schmid, schon allein wegen der sogenannten "E-Street", auf der Elektrofahrzeuge wie Segways, E-Scooter oder Lastenfahrräder getestet werden können. Auch andere grüne Themen wie Nachhaltigkeit, Schutz der Natur oder Müllvermeidung nehmen einen größeren Raum ein als bisher: Unter anderem wird die Hilfsorganisation Sea Shepherd über Plastikmüll im Meer informieren, auf der "Grünen Insel" kann man sich die trendigen Tiny Houses aus Holz ansehen oder ein Fahrrad aus Bambus zusammenbauen.

Am kommenden Donnerstag geht es los. Die "Gewerbe und Erlebnisschau Karlsfelder Familienmesse", so der offizielle Titel der regionalen Verbrauchermesse, ist vom 24. bis 27. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene kostet fünf Euro, Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt, aber es gibt vielfältige Ermäßigungen und einen kostenlosen Nachmittag

© SZ vom 21.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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