Ein Pavillon wird gebaut:Stadt hat Kitaplätze für alle

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Nur für die Hortbetreuung gibt es in Dachau Wartelisten

Die Zeiten der Wartelisten für einen Kita-Platz sind in Dachau vorbei. Vorläufig zumindest. In Krippe und Kindergarten "erhalten heuer alle einen Platz" berichtete Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) den Stadträten im Familien- und Sozialausschuss. Nicht jedes Kind kommt in der Wunscheinrichtung der Eltern unter, aber eine Betreuung wird für alle Mädchen und Buben vor der Einschulung angeboten. Weniger günstig ist die Situation bei den Horten. Zwischen acht und 28 Familien stehen in den vier Schulbezirken auf der Warteliste. Die meisten Kinder warten in Dachau Ost, wo die Stadt bereits einen Pavillonbau plant, der von Ende des Jahres an die notwendigen Kapazitäten schaffen wird. An der Klosterschule gibt es Überlegungen, von September 2018 an im Schulhaus eine zusätzliche Betreuung einzurichten. Mehr Hortplätze werden auch in Dachau Süd und Augustenfeld mit der jeweiligen Schulerweiterung entstehen. Das hilft Familien aber jetzt noch nicht, weil die Vorhaben erst 2019 (Dachau Süd) und 2020 (Augustenfeld) fertig gestellt sein werden.

Für alle Betreuungsangebote gilt: "Wir dürfen uns auf diesem Stand nicht ausruhen", sagte Hartmann. Weitere Krippen und Kindergärten sind deshalb an Amper- und Otto-Kohlhofer-Weg wie auch in Mitterndorf geplant. Was die Schulkinder angeht, mahnte Jürgen Seidl (FDP) zu Sparsamkeit. Einen Rechtsanspruch auf eine Betreuung gibt es hier nicht. Die Stadt "muss nicht jede Nachfrage bedienen". Dagegen plädierte Christa Keimerl (SPD) für die Ganztagsschule, die vom Freistaat finanziert wird. "Das ist der bessere Weg, als ständig in Horte zu investieren". Allerdings funktionieren nur Kooperationsmodelle von Schule und Hort, erklärte Hartmann. Das staatliche Ganztagskonzept wird von vielen Eltern nicht akzeptiert, weil der Unterricht gegen 15.30 Uhr endet und die Kinder auch in den Ferien nicht untergebracht sind. Diese Betreuungslücken müssen etwa durch einen benachbarten Hort abgedeckt werden, damit Eltern sich für die Ganztagsschule entscheiden. An der Grundschule Augustenfeld, die erweitert wird, ist deshalb ein Kooperationsmodell von Schule und Hort geplant. Allerdings sei Ganztagsschule "kein Allheilmittel", warnte Schulreferentin Katja Graßl (CSU). Auch der Oberbürgermeister will die Ganztagspläne auf Augustenfeld beschränken und nicht etwa jede Schule umgestalten. "Wir brauchen Wahlmöglichkeiten, denn nicht jedes Kind ist gleich."

© SZ vom 27.05.2017 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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