Ehrenamtliches Engagement:Der Wunschbaum steht

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Candisserie-Chefin Isabel Seeber vor dem Wunschbaum. (Foto: Julia Maerkl/oh (Archivfoto))

Mit der Aktion will Isabel Seeber bedürftigen Menschen helfen

Der "Dachauer Wunschbaum" steht wieder von Donnerstag, 19. November, bis Montag, 14. Dezember, vor dem Hundertwasserhaus an der Münchner Straße. Initiatorin Isabel Seeber will mit der Aktion auch in diesem Jahr zahlreiche Wünsche erfüllen. Mehr als 3500 Wünsche konnten in den vergangenen sieben Jahren bereits erfüllt werden. Seeber hofft, dass Weihnachten im Corona-Jahr zum Rekordjahr für den Dachauer Wunschbaum wird. "Corona hat uns trotz oder gerade wegen Social Distancing in vielen Bereichen wieder näher zusammenrücken lassen", sagt sie. Werte wie Solidarität, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme würden wieder an Bedeutung gewinnen. "Ich wünsche mir deshalb und bin fest davon überzeugt, dass wir dieses Jahr einen Wunschbaum XXL mit so vielen erfüllten Wünschen wie noch nie erleben werden", so die Betreiberin der Candisserie und Vorsitzende des Vereins "Dachau handelt".

Laut Seeber wurden heuer mehr als 700 Wunschzettel ausgegeben, zum Beispiel an karitative Einrichtungen wie das Franziskuswerk Schönbrunn, die Caritas, das Haus des Lebens, Weitblick e.V., Heimatstern e.V. oder den Arbeitskreis Asyl. Die karitativen Organisationen und Vereine sammeln die Wünsche und leiten diese an Isabel Seeber weiter. Diese wiederum schmückt mit den bunten Kärtchen den Wunschbaum vor ihrem Pralinen- und Teefachgeschäft im Hundertwasserhaus. Passanten bleiben stehen und lesen die Zettel. Wer einen Wunsch erfüllen will, "pflückt" das entsprechende Kärtchen vom Baum ab, besorgt den Wunsch und gibt das verpackte Geschenk in der Candisserie ab.

Die Wünsche stammen überwiegend von Kindern aus armen Familien, von bedürftigen Rentnern und von Menschen, die durch Krankheit oder andere Umstände in Not geraten sind. Die Lebensgeschichten, die sich hinter den Wünschen auftun, sind oft berührend. So wünschten sich vergangenes Weihnachten beispielsweise eine 64-jährige Rentnerin "mal wieder einen Friseurbesuch", ein fünfjähriges behindertes Kind ein Motorik-Spielzeug, ein zehnjähriger Junge eine Flöte zum Musizieren. "Die Logistik hinter dem Wunschbaum ist ein Kraftakt", so Isabel Seeber. Da die Candisserie-Räumlichkeiten begrenzt sind, ist sie sehr dankbar, dass die Agentur Weimer und Paulus ihr Schaufenster an der Konrad-Adenauer-Straße für die Geschenkpäckchen zur Verfügung stellt.

© SZ vom 13.11.2020 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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