Drei Tage lang:Ein Kraftakt

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Die Aufnahme zeigt eine Demonstration der Feuerwehr an der Thoma-Wiese. Das Datum ist unbekannt. (Foto: Privat/oh)

Die Feuerwehr Dachau feiert 150. Geburtstag - 250 Helfer sind für das Fest im Einsatz

Von Robert Stocker, Dachau

Es ist schon ein großer Kraftakt, den die Freiwillige Feuerwehr Dachau zu ihrem 150-jährigen Bestehen stemmt: das dreitägige Jubiläumsfest auf der Ludwig-Thoma-Wiese, das an diesem Freitag beginnt. "In den vergangenen zwei Monaten waren alle verfügbaren Kräfte für die Vorbereitungen rund um die Uhr auf den Beinen", sagt Wolfgang Reichelt, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Dachau, über den Aufwand für das Mammutfest. Am Wochenende sind 150 aktive und passive Mitglieder, unterstützt von 100 externen Helfern, im Einsatz, damit das Programm reibungslos ablaufen kann.

Derzeit wird das große Festzelt dekoriert - mit Utensilien der Feuerwehr. "Wie es zu diesem Anlass passt", so Reichelt. In der vergangenen Woche wurden alle Fahrzeuge auf Hochglanz gebracht, die Pellheimer Feuerwehr trainierte für die Schauübungen auf dem Festgelände. Die dreitägige Jubiläumsfeier startet an diesem Freitag mit einem Konzert, das die bekannte Band LaBrassBanda im Festzelt gibt. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft. Am Samstag steht ein Aktionstag auf dem Programm, bei dem neben den Freiwilligen Feuerwehren aus Dachau und Pellheim weitere Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie Feuerwehren aus anderen Landkreisen vertreten sind. Sie führen Schauübungen wie eine Personenrettung oder den Einsatz eines Tauchcontainers vor. Mit dabei sind auch die Feuerwehr Lindabrunn aus dem niederösterreichischen Bezirk Baden und die Feuerwehr Retzau aus Sachsen-Anhalt, mit denen die Dachauer Feuerwehr freundschaftlich verbunden ist. Ansprachen gibt es zur offiziellen Eröffnung des Festes am Samstag nicht. Stattdessen finden im Festzelt Talkrunden mit Politikern, Feuerwehrkommandanten und Sponsoren statt, die Susanne Rohrer vom Bayerischen Rundfunk moderieren wird. Dabei wird es auch um Themen gehen, die den Freiwilligen Feuerwehren auf den Nägeln brennen. "Vor 150 Jahren hatten wir ungefähr genau so viele Aktive wie jetzt", sagt Reichelt. "Doch die Einwohnerzahl ist natürlich deutlich gestiegen." Viele Jugendliche quittieren den Dienst bei der Feuerwehr aus beruflichen Gründen. Die Dachauer Feuerwehr umwirbt deshalb besonders die 20- bis 30-Jährigen, die mit Ausbildung und Studium fertig sind.

Am Sonntag beginnen die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst auf der Thoma-Wiese, den Weihbischof Bernhard Haßlberger um zehn Uhr hält. Danach startet der Festumzug durch die Dachauer Altstadt. An der Spitze wird die Freiwillige Feuerwehr Dachau mit allen Aktiven und Angehörigen marschieren, Kinder und Graue Panther inklusive. Sie führen eine alte Drehleiter mit, die jetzt 60 Jahre auf dem Buckel hat. "Das Schmuckstück hat uns wertvolle Dienste geleistet", so Reichelt. Beim Festzug sind 30 Feuerwehren aus dem Landkreis dabei, viele Dachauer Vereine und historische Einsatzfahrzeuge. Am Nachmittag wird auf der Ludwig-Thoma-Wiese eine Oldtimerschau und ein Kinderprogramm angeboten.

Zu dem dreitägigen Fest werden etwa 20 000 Besucher erwartet. Die Dachauer sollen möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Auswärtige Gäste können an der Ostseite des Bahnhofs parken oder auch mit der S-Bahn anreisen. Und was ist, wenn es am Wochenende irgendwo im Landkreis brennt? Während des Festumzugs am Sonntag hat die Feuerwehr Hebertshausen Bereitschaft. 67 Freiwillige Feuerwehren gibt es im Landkreis, mehr als 30 beteiligen sich nicht am Festumzug. "In jeder Ortschaft sind noch genügend Aktive vorhanden", stellt Reichelt fest. "Und ein Teil von uns schiebt am Wochenende Bereitschaftsdienst."

© SZ vom 13.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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