Diskussion mit Bürgermeister:Lange Wunschliste

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Kunstrasenplatz, Bauwagen, Veranstaltungen: Was Kinder und Jugendliche in Haimhausen vermissen

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Fazit des Bürgermeisters nach zweieinhalb Stunden: "Die Jugendlichen waren sehr aktiv und auch kritisch bei der Sache. Echt super!" Und das Ergebnis: Ein ganzes Bündel an Wünschen und Vorschlägen lagen am Ende auf dem Tisch, die die Haimhausener Jugendlichen auf der diesjährigen Jungbürgerversammlung im Sitzungssaal des Rathauses erarbeitet und Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) und seiner Verwaltung mit auf den Weg gegeben haben. Organisiert und vorbereitet wurde die Veranstaltung, zu der etwa 25 Jugendliche gekommen waren, von den kommunalen Jugendarbeitern Johanna Sedlmaier und Marius Eisenmann.

Die Gemeinde hatte alle Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren mit einem persönlichen Schreiben über die Jungbürgerversammlung informiert und eingeladen. An der Jungbürgerversammlung nahm auch Jugendreferentin Armgard Körner teil. Und weil Reden anstrengend ist, spendierte die Gemeinde jedem Teilnehmer eine Pizza.

Zu Beginn informierte der Bürgermeister die Jugendlichen über die aktuell anstehenden Projekte der Gemeinde, wie zum Beispiel die Wiedereröffnung der Alleestraße am kommenden Samstag, die Renovierung der Grund- und Hauptschule und den geplanten Ausbau des Glasfasernetzes oder den Bau des neuen Mehrzweckgebäudes. Außerdem über Zukunftsprojekte wie den Standort eines neuen Gebäudes für die Freiwillige Feuerwehr, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum oder die Entwicklung eines Gewerbegebietes. Von den jungen Menschen wünschte sich Felbermeier, dass sie sich "mehr in der Gemeinde einbringen und engagieren" sollten, wie zum Beispiel in der Feuerwehr, in den Sportvereinen sowie in der ehrenamtlichen Arbeit allgemein. Sie sollten "kritisch und selbstbewusst" sein. Ziel sei es auf alle Fälle, so Bürgermeister Felbermeier, regelmäßig Jungbürgerversammlungen abzuhalten. Nicht einfach wird nach seiner Einschätzung allerdings ein anderer Wunsch der Jugendlichen zu realisieren sein: die Ansiedlung eines McDonald's oder Burger Kings.

Die Jungbürgerversammlung folgte nicht den üblichen Sitzungsabläufen, bei denen eine Tagesordnung, die es zwar auch gab, abgearbeitet wurde. Denn vor der Diskussion erarbeiteten die Jugendlichen zusammen mit den Sozialpädagogen eine Bestandsaufnahme über die Angebote für Jugendliche, die es in der Gemeinde bereits gibt. Daraus wurden Themenschwerpunkte entwickelt, wie und wo man die jugendspezifischen Angebote erweitern, ausbauen, verbessern oder welche man neu schaffen könnte.

Eine wichtige Funktion messen die Haimhausener Jugendlichen dabei einem Jugendrat bei, von dem sie sich regelmäßige Treffen wünschen. Dort sollten wichtige Themen, wie zum Beispiel die Verbesserung der Busverbindungen von und nach Haimhausen, besprochen werden. Wichtige Themen, die von den Jugendlichen an die Gemeinde gerichtet werden, sollten im Gemeindeblatt berücksichtigt werden. Lang ist die Wunschliste der Jugendlichen in Sachen Treffpunkte und Freizeitmöglichkeiten. Neben den bekannten Treffpunkten wie dem Jugendzentrum, dem Eiscafé Celino oder den Mülltonnen vor dem Rathaus, wünschen sich die Jugendlichen unter anderem einen größeren Skaterplatz, die Anlage eines Kunstrasenplatzes, einen Bauwagen und einen Platz zum Volleyballspielen. Nicht schlecht wäre auch ein Hip-Hop-Tanzangebot in der Schule oder ein Fitnessstudio. Darüber hinaus hätten die Jugendlichen nichts dagegen, wenn das Brauereifest beziehungsweise Volksfest länger dauern würde.

Außerdem stehen auf der Wunschliste der Jugendlichen regelmäßige Kinoabende, die Einrichtung eines Hotspots in der Gemeinde und mehr Faschingsaktivitäten, dazu ein Newsletter für Aktuelles. Verbessert werden sollte, so die Jungbürger, das Angebot des Jugendzentrums, um so mehr Interesse bei den Jugendlichen zu wecken. Nicht schlecht wäre auch die Einrichtung eines Partyraums und die Beteiligung an den Sozialen Medien. Überhaupt, so die Jungbürger, sollten "mehr Events" im Ort stattfinden.

Thema bei den Jugendlichen waren auch die Flüchtlinge. Hier wurde überlegt, wie man zur Integration der neuen Mitbürger beitragen und welche Unterstützung die Gemeinde leisten könnte. Ein Vorschlag war, gemeinsame sportliche Aktivitäten zusammen mit den Flüchtlingen zu unternehmen. Ein zentraler Themenschwerpunk befasste sich ferner mit den örtlichen Veranstaltungen. Angeregt wurde ein Flohmarkt zusammen mit der Gemeinde, gemeinsame Aktivitäten von Jugendlichen und Senioren sowie ein gemeinsames Fest zusammen mit Flüchtlingen. Vor allem aber wünschten sich die Jugendlichen von Bürgermeister Peter Felbermeier eines: Die Jungbürgerversammlung sollte eine "einmalige Sache" sein.

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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