Diskussion im Livestream:Warum der Wald so wichtig ist

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Revierförsterin warnt vor zunehmender Trockenheit

Der Landkreis Dachau gehört zu den waldärmsten Landkreisen in Bayern. In einem Livestream diskutierte der VR-Bankvorstand Thomas Höbel mit der Revierförsterin Lisa Schubert, warum ein gesunder Wald so wichtig ist und was man gemeinsam dafür tun kann. Der Wald ist für die Bioökonomie von besonderer Bedeutung, für einen gesunden Lebensraum ist er unverzichtbar. Dem Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Dachau Thomas Höbel sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein großes Anliegen. Im vergangenen Jahr brachte die VR Bank in Kooperation mit der Revierförsterin Lisa Schubert und der Gemeinde Erdweg ein Klimaschutzprojekt auf den Weg. In einem Waldstück bei Erdweg wurde eine Baumpflanzaktion gestartet, die zur CO₂-Neutralität und darüber hinaus auch zur Umweltbildung von Schulkindern beiträgt.

Seit sechs Jahren ist Lisa Schubert als Revierförsterin der bayerischen Forstverwaltung in Markt Indersdorf tätig. Regelmäßig überprüft sie den Zustand der Bäume und übermittelt die Daten an die Forstverwaltung. Neben Pflanzungen, Pflegemaßnahmen und Holzernte gehören auch die Jagd und das Wildtiermanagement zu ihrem Aufgabengebiet. 45 Minuten diskutierte sie mit Thomas Höbel über die Veränderung des Waldes und erläuterte, warum dieser so wichtig ist: "Er produziert Sauerstoff, saubere Luft, sauberes Wasser und ist ein Sichtschutz. Außerdem ist er Lebensraum für viele Tiere." Vor allem die zunehmende Trockenheit bereitet dem Wald Stress. "Wir sind voll in der Klimaerwärmung", so Lisa Schubert.

Früher lag im Landkreis Dachau die Temperatur im Jahresdurchschnitt bei sieben bis acht Grad. Seit einigen Jahren ist sie auf neun Grad angestiegen. Weil die Niederschläge vor allem in den Winter gewandert sind, sind auch die Sommer trockener geworden. Bereits Ende März habe sie die Waldbrandstufe 4 gemessen, so Schubert. Der Umbau des Waldes mit Baumarten, wie Wildbirne und der amerikanischen Douglasie, sei eine sinnvolle Gegenmaßnahme, um den Wald zu bewahren. Dazu leisten auch die Dachauer Waldbauern einen wertvollen Beitrag, weil ihr Herz für die Vielfalt schlägt und sie nicht profitorientiert wirtschaften. Höbel stellte die Frage, ob der Bau von Holzhäusern der Erhaltung des Waldes widerspreche. Schubert antwortete, dass der Wald schneller nachwachse als Holz geerntet werde. "Wir ernten nur zwei Drittel des Baumzuwachses", so Schubert. Als Privatperson sei es wichtig, regional zu denken und darauf zu achten, heimische Hölzer zu kaufen, "keine Terrassenmöbel aus Teak", so Schubert. Den Wald solle man als Erholungsort für Menschen als auch für Tiere respektieren. "Wichtig ist, beim Waldspaziergang auf den Wegen zu bleiben, sonst bedeutet das Stress für die Wildtiere", so Schubert.

Der Livestream ist weiterhin auf YouTube zu sehen

© SZ vom 07.04.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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