Die Zukunft des Dorfkerns:Ideen für Hebertshausen

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Gemeinderäte und Bürger denken über Ortsentwicklung nach

Wie sich der Dorfkern von Hebertshausen weiter entwickeln soll, das haben Experten, Gemeinderäte und Bürger seit dem Frühjahr für ein sogenanntes integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet. Vorläufige Zwischenergebnisse, die in einer Broschüre zusammengefasst sind, wurden jetzt dem Gemeinderat präsentiert. Die Reaktionen waren verhalten. "Der Interpretationsspielraum ist gigantisch", monierte SPD-Fraktionssprecherin Marianne Klaffki. Einige Ziele könnten sich in der Praxis widersprechen, fürchtet Clemens von Trebra (CSU). Doch was in den kommenden Jahren im Ort konkret passiert, ob neue Schulen angesiedelt, Sozialwohnungen gebaut oder Naherholungsflächen geschaffen werden, "darüber werden wir in einer Klausursitzung beraten", erklärte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) das weitere Prozedere. Auch die Bürger sollen in moderierten "Wirtshausgesprächen" erneut zu Wort kommen.

Ausgangspunkt für die nun vorgestellten "Handlungsfelder" war eine Bürgerbefragung, die beim Gründungsfest des Mädchen- und Burschenvereins im Juli gelaufen ist. Dabei haben die Hebertshausener 316 Anregungen gegeben und 181 Stellen benannt, die sie für besonders erhaltenswert oder im Gegenteil für massiv verbesserungswürdig halten. Nach Bestandsaufnahme sowie Stärken- und Schwächenanalyse durch die Experten stehen nun sechs Bereiche fest, die angepackt werden sollten. Dazu zählen wenig überraschend Themen wie Wohnen, Verkehr und Mobilität, Naturräume, Gewerbe, Soziales und Bildung, aber auch Neue Ortsmitte und Nahversorgung. Denn genau der Dorfkern steht ja im Mittelpunkt aller Untersuchungen, weil dort großflächige Areale entwickelt werden sollen. Und zwar, folgt man der ISEK-Studie, zu einem Treffpunkt für die Bürger und gleichzeitig attraktiven Nahversorgungzentrum, wie Agnes Bär vom Planungsbüro Dragomir erläuterte. Eine entscheidende Frage wird dabei sein, wie sich die Gemeinde zu neuen Schulansiedlungen stellt. Denn Hebertshausen verfügt aktuell über eine Grund- und Mittelschule, gilt aber auch als möglicher Standort für die bisher nur provisorisch in Containern untergebrachte Elisabeth-Bamberger Schule wie auch für einen Neubau des Greta-Fischer-Förderzentrums. Und auch das fünfte Gymnasium, das der Landkreis bis 2021 bauen will, könnte in Hebertshausen stehen. Das hat eine Studie des Landkreises kürzlich ergeben. Im ISEK-Gutachten heißt es dazu, das Bildungsangebot solle "ausgebaut und gefestigt werden". Wie es aber konkret weitergeht, welche Vorhaben angepackt, welche verworfen werden, dazu sollen die Gemeinderäte in einer Klausur und dann auch die Bürger in Infoveranstaltungen im Frühjahr diskutieren.

© SZ vom 23.10.2018 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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