Beim geplanten neuen Kinderhaus gibt der Gemeinderat ordentlich Gas. Damit das Vorhaben zügig vorankommt, wurde ohne lange Diskussion der Bedarf für weitere Krippen- und Hortplätze anerkannt. Dieser formale Beschluss ist notwendig, damit öffentliche Fördermittel abgerufen werden können. Auch die Finanzierung des Neubaus ist in trockenen Tüchern: Die Vorfinanzierung des 4,7-Millionen-Projekts ist im Etat eingeplant. Der Eigenanteil der Gemeinde, der nach Abzug von Fördermitteln gut eine Million Euro betragen wird, soll über ein Darlehen abgedeckt werden. Auf der Baustelle wird es bereits im August losgehen.
Das neue Kinderhaus entsteht genau an der Stelle hinter der Schule, wo jetzt noch im alten Feuerwehrhaus das Jugendzentrum (JUZ) untergebracht ist. Das JUZ wird Ende Juli den Betrieb dort einstellen. Die Sommerferien will man dann für den Abbruch nutzen, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Danach beginnen sofort die Bauarbeiten für die zweigeschossige Kita, die bereits 2018 ihren Betrieb aufnehmen soll. Im neuen Gebäude werden eine Mensa, zwei Krippen- und fünf Hortgruppen Platz finden.
Eile ist angesagt. Denn im bisher gut versorgten Hebertshausen werden Betreuungsplätze momentan schon wieder knapp. In der Haushaltsdebatte hatte Kämmerer Alto Weigl die Belegungszahlen von Krippe, Kindergarten und Hort präsentiert, die sich dem Wort "voll" knapp zusammenfassen lassen. Zudem warten drei Familien auf einen Krippenplatz, ein Kind kann mangels Kapazitäten nicht in den Kindergarten. Und weil 2011 im Ort viele Mädchen und Buben geboren wurden, werden demnächst mehr Kinder nicht nur die Schule besuchen, sondern auch einen Platz in Hort oder Mittagsbetreuung brauchen. Nachdem zudem junge Familien in neue Baugebiete zuziehen, besteht dringender Handlungsbedarf.
Das sieht auch der Gemeinderat so, der alle jetzt notwendigen Entscheidungen zum Projekt Kinderhaus - von Bedarfsanerkennung bis Finanzierung - einstimmig durchwinkte.