Die Faszination von Blaulich und Sirene:Aktive Nachwuchsarbeit

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Mitglieder werden dürfen die Kinder erst mit 14, aber mit dem Schlauch spritzen dürfen sie unter Anleitung der Feuerwehrleute von Odelzhausen schon vorher. Natürlich haben die Mädchen die Geräte auch ausprobiert. (Foto: Niels Jørgensen)

Vorschulkinder sind von der Feuerwehr Odelzhausen begeistert

Feuerwehrmann: Für viele Buben ist das der Traumberuf schlechthin. In Odelzhausen, wo es schon jetzt um den Nachwuchs vergleichsweise gut bestellt ist, dürften es künftig noch deutlich mehr Buben und auch Mädchen sein, die zur Feuerwehr gehen wollen: Der Besuch eines großen Löschfahrzeugs mit vier Mann Besatzung hat die Kinder des gemeindlichen Kindergartens an der Lerchenstraße in Odelzhausen restlos begeistert.

Schon ein nur von Ferne erlebter Feuerwehreinsatz mit Sirene und Blaulicht ist für Kinder faszinierend. Ein großes Feuerwehrauto aber aus allernächster Nähe anzuschauen und sogar von innen besichtigen zu dürfen, ist noch mal eine ganz andere Sache. Benjamin Küpper, der zweite Kommandant der Odelzhausener Wehr, und seine Kollegen Tim Scholler, Peter Rail und Tobi Bauer erklären den Kindern der Raben-, Spatzen- und Schäfchen-Gruppe auf dem Vorplatz des Kindergartens ihre Aufgaben. "Wir wollen den Kindern die Angst vor der Feuerwehr nehmen, wenn sie beispielsweise einen Mann im Atemschutz-Anzug mit der Maske vor dem Gesicht sehen", sagt Küpper. Und natürlich hoffe man, dass das ein oder andere Kind später mal aktiver Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau werden möchte. Bereits mit 14 Jahren kann man in die Grundausbildung einsteigen, anschließend die Jugendleistungsprüfung ablegen und mit 16 mit der zweijährigen "Modularen Truppenausbildung" beginnen. Mit 18 sei man dann "komplett einsatzfähig".

Die derzeit 55 aktiven Mitglieder der Odelzhausener Wehr, zu denen noch elf Jugend-Mitglieder dazukommen, rücken nicht nur zu Bränden aus, sondern werden wegen der Nähe zur A8 sehr häufig auch bei Verkehrsunfällen angefordert. Gerätschaften wie die Rettungsschere oder der Rettungsspreizer spielen daher in ihrer Arbeit eine wichtige Rolle. Die Kinder durften, assistiert von Benjamin Küpper und seinen Kollegen, die Geräte bedienen. Und sie hatten zahllose Fragen: "Wie lange reicht das Löschwasser im Tank?", wollte Valentina aus der Rabengruppe wissen, und Justus fragte sehr genau nach, wie man denn umgestürzte Bäume von der Straße entferne. Auch die "Riesenfernbedienung" zum Einschalten des Flutlichts auf dem Fahrzeug, mit dem man Einsatzorte ausleuchtet, oder das Schlauchsystem und seine Bedienung interessierten die Kinder. Höhepunkt der Demonstrationen rund um das Feuerwehrauto war schließlich der Einsatz der Löschspritze. Die große Wasserfontäne sorgte für Jubel.

"Total cool" lautete zuletzt das Urteil des siebenjährigen Sam: Der hat allerdings schon seit längerem vor, einmal zur Feuerwehr zu gehen: "Ich hab mir das immer schon gewünscht", sagt er sehr bestimmt. Gut denkbar, dass er in sieben Jahren tatsächlich zur Odelzhausener Feuerwehr-Jugend dazugehört.

© SZ vom 18.07.2017 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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