Mit einer halbstündige Plakataktion haben die Grünen in Petershausen am Mittwoch auf die Rechte der LGBTIQ-Community aufmerksam gemacht. Die Sprecherin für Jugendpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, Beate Walter-Rosenheimer, und die frauenpolitische Sprecherin der Grünen in Bayern, Helga Stieglmeier, nahmen ebenfalls an der Kundgebung am Pertrichplatz teil.
"Noch immer werden queere Jugendliche in unserem Land diskriminiert", sagt Beate Walter-Rosenheimer, "Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts haben 82 Prozent der befragten lesbischen, schwulen oder bisexuellen und 96 Prozent der Trans-Jugendlichen Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Zugehörigkeit erlebt. Und das häufig in der Öffentlichkeit, in Fußgängerzonen, vor Bars oder in Clubs, im Schwimmbad oder beim Arzt, im Internet oder bei Behörden. Darüber hinaus ist auch die Schule als zentraler Lebensmittelpunkt immer häufiger ein homo- und transphober Bereich. Schimpfworte wie "schwule Sau", "lesbische Kuh" oder "Scheiß-Transe" sind leider an der Tagesordnung. In der ohnehin nicht immer leichten Zeit der Pubertät haben diese Jugendlichen viele Anfeindungen von außen zu ertragen. Vielen geht es damit sehr schlecht."
"LGBTIQ-Menschen haben die gleichen Rechte, die gleiche Anerkennung und die gleichen Freiheiten verdient wie alle in unserer Gesellschaft", sagt Alexander Heisler, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Petershausen, "Es ist höchste Zeit, dass die Vielfalt der Identitäten akzeptiert wird, anstatt intergeschlechtlichen oder homosexuellen Menschen das Leben schwer zu machen. Immer wieder üben rechte Hetzer Gewalt auf die Community aus. Wir fordern bundesweit, aber auch weltweit Freiheit und Respekt für gleichgeschlechtliche Paare. In 68 UN-Mitgliedsstaaten ist Homosexualität immer noch eine Straftat, das ist wirklich erschreckend. Wir müssen die Diskriminierung und die homophobe Gewalt stärker bekämpfen. Der Bundesregierung zufolge gab es 2019 mindestens 564 politisch motivierte Straftaten aufgrund der sexuellen Orientierung, darunter 147 Gewalttaten. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen." 15 Teilnehmer machten sich für die Rechte der Community stark und solidarisierten sich, darunter neben dem Vorstand der Petershausener Grünen auch die neue Gemeinderatsfraktion sowie Bürger und drei Vertreter der Piraten und der SPD.