Dahoam is Dahoam feiert 15. Geburtstag:"Die Serie ist für mich ein Heimspiel"

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Brigitte Walbrun am Filmset von "Dahoam is Dahoam" in Dachau-Ost: Dort spielt sie aktuell die Bürgermeisterin von Lansing. (Foto: Toni Heigl)

Seit 15 Jahren liegt Lansing in Dachau. Schauspielerin Brigitte Walbrun spielt von Anfang an in der Serie "Dahoam is Dahoam" des Bayerischen Rundfunks. Im Interview spricht die 68-jährige Dachauerin über das Erfolgsrezept der bayerischen Seifenoper und darüber, wie sie nach einem anstrengenden Drehtag zur Ruhe kommt.

Interview von Anna Schwarz, Dachau

Über 3000 Episoden von "Dahoam is Dahoam" (DiD) sind bereits auf dem ehemaligen Firmengelände des Feinpappenwerks Schuster in Dachau-Ost gedreht worden. Heuer feiert die bayerische Seifenoper ihr 15-jähriges Bestehen, unter anderem mit einem Fantag auf dem Drehgelände. Die 68-jährige Schauspielerin Brigitte Walbrun lebt seit sieben Jahren in Dachau und spielt von Anfang an mit. Als Rosi Brunner mimt sie aktuell die Bürgermeisterin von Lansing.

Frau Walbrun, Sie drehen nicht nur in Dachau, sondern leben auch hier. Werden Sie auf der Straße oft angesprochen?

Brigitte Walbrun: Ja, das passiert öfter, zum Beispiel wenn ich im griechischen Restaurant in der Altstadt sitze. Die meisten sprechen mich dann mit Rosi an, mittlerweile höre ich auch darauf (lacht). Sie sagen dann: "Mei du schaust ganz anders aus als im Fernsehen" - aber das ist ja normal. Ich genieße das auch, denn Fans muss man pflegen.

Denken Sie nach 15 Jahren bei DiD manchmal, jetzt wäre es Zeit für etwas anderes?

Bei uns wird's nicht langweilig, meine Rolle Rosi ist immer offen für Neues: Ich war schon Bedienung, Brauereichefin und bin jetzt die streitbare Bürgermeisterin. Außerdem ist es für mich ein Heimspiel, mit dem Radl bin ich in 15 bis 20 Minuten auf dem Drehgelände. Aber ein paar Mal im Jahr breche ich auch aus: Bis vergangenes Jahr habe ich bei den Brettl-Spitzen gesungen, mal bei den Serien "Rosenheim-Cops" oder "Die Chefin" mitgespielt.

Aber als Soapstar ist es nicht so einfach, eine andere Rolle zu bekommen, stimmt's?

Ja leider, weil einige nur noch die Rosi aus "Dahoam is Dahoam" in einem sehen.

Hätten Sie gedacht, dass die bayerische Soap so erfolgreich wird?

Nein, ursprünglich war sie nur für ein Jahr angesetzt. Ein Grund für den Erfolg ist wohl, dass die Geschichten so authentisch sind. Sie gehen immer gut aus, ohne Mord und Totschlag. Manche Fans identifizieren sich auch mit unserer Kleidung, manchmal rufen welche an und fragen: Woher hat die Rosi denn dieses Dirndl oder den Trachtenjanker?

Und wie entspannen Sie sich von einem anstrengenden Drehtag?

Eigentlich bin ich ein Bergmensch, gehe gerne Wandern oder Radlfahren. Aber ich fühle mich sauwohl in Dachau, im Sommer ist es wie eine mediterrane Stadt, da fühle ich mich beim Essen in der Altstadt wie in Kroatien. Außerdem gehe ich mit meinem Hund gerne an der Amper spazieren und bin in Biergärten im Hinterland. Auch gedreht haben wir da schon öfter, zum Beispiel in Bergkirchen, Hebertshausen oder auf dem Obergrashof, daraus wurde in der Serie die Kamillefarm meines Vaters. Ich wünsche mir, dass wir noch einige Jahre weiterdrehen können, für 2023 ist das schon gesichert.

Am 8. Oktober lädt der BR ab 11 Uhr alle Fans zum "Familientag" auf das Drehgelände in der Schleißheimer Straße 100 ein.

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