Dachau:Zusatzgutachten für Windrad

Lesezeit: 1 min

Experten sollen klären, wie groß die Lärmbelastung für Pellheim ist

So viel Information so früh wie möglich: Nach dieser Devise hat der Werkausschuss des Stadtrats entschieden, sofort ein unabhängiges Schallschutzgutachten zur geplanten Windkraftanlage im Sigmertshauser Holz in Auftrag zu geben. Die Stadträte folgten damit mehrheitlich einem Antrag der Überparteilichen Bürgergemeinschaft, die mit einer Fachexpertise "die Emotionen rausnehmen und die Debatte wieder auf eine sachliche Basis stellen will", so Franz Xaver Vieregg (ÜB). Gegen die Windkraft-Pläne der Stadtwerke regt sich Widerstand bei den unmittelbaren Anliegern. Ein neutrales Institut soll nun die Lärmemissionen berechnen, die eine so eine Anlage im Wald bei Viehhausen verursachen würde. Auch die Auswirkungen des nicht hörbaren Infraschalls sollen dabei berücksichtigt werden. Das Gutachten wird umgehend und vor einem Genehmigungsverfahren erstellt. Die Ergebnisse will man bereits bei der geplanten Bürgerinformationsveranstaltung im Juli präsentieren. Dieser Zeitplan war den Stadträten wichtig. Denn die sowieso gesetzlich vorgeschriebene Lärmuntersuchung nach den Vorgaben der Technischen Anleitung (TA) Lärm erfolgt erst im Genehmigungsverfahren. Also erst, wenn der Stadtrat den Bau des strittigen Windrads beschlossen hat. Zu spät, findet auch Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Die Bürger wollten jetzt wissen, mit welcher Belastung sie im Umkreis zu rechnen haben. Deshalb müssten entsprechende Daten frühzeitig vorliegen, "wir machen uns sonst angreifbar". Dem Vorschlag von Michael Eisenmann (Bündnis für Dachau), die tatsächlichen Lärmwerte der Windmühle später ebenfalls von neutralen Gutachtern gegenchecken zu lassen, lehnte der Werkausschuss ab. Nicht, weil so eine Überprüfung nicht erfolgen soll. Sondern weil man ein klares Signal setzen wollte, dass noch längst nicht entschieden ist, ob überhaupt ein Windrad gebaut wird. Das Vorab-Gutachten zur Lärmbelastung fand breite Zustimmung, wurde aber nicht einstimmig durchgewinkt. Mit Nein votierten Norbert Winter (Bürger für Dachau), Gertrud Schmidt-Podolsky, Christine Unzeitig und Heidi Lewald (alle CSU). "Weil wir aus grundsätzlichen Erwägungen ein Windrad an diesem Standort nicht wollen", sagte Schmidt-Podolsky.

© SZ vom 11.05.2017 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: