Dachau:Zerrissenheit

Um dem ambivalenten Dichter auf die Spur zu kommen, versucht der Oberbayerische Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler in einem Theaterstück über Ludwig Thoma, dessen Leben zu beleuchten. Und zwar sowohl in fiktionalen Szenen als auch mit Ausschnitten aus dessen Werk. Premiere ist am Freitag, 31. März, im Ludwig-Thoma-Haus. Wegen des zu erwartenden Andrangs sollte man sich die Karten rechtzeitig reservieren: Buchhandlung Wittmann, in Dachau und Bücher bei Beck und Boy in Markt Indersdorf oder info@ludwig-thoma-gemeinde.de.

Autobiografische Szenen, Traumsequenzen und Ausschnitte aus seinen Stücken, sowie Briefauszüge verdichten sich zu einer Textcollage, die einen Blick auf die vielschichtige Gesamtperson Ludwig Thomas ermöglicht. Die Handlung spielt größtenteils auf der Tuften, Thomas Wohnhaus am Tegernsee, in seinem letztem Lebensjahr 1920. Dem verbitterten Ludwig Thoma erscheinen seine dichterischen Geschöpfe, die sich bis auf Handelsvertreter Käsebier alle wieder verflüchtigen. Doch Käsebier bleibt und nimmt seinen Schöpfer mit auf eine Reise, in dessen Verlauf sich Thoma mit seinem Leben konfrontiert sieht. So entsteht das Bild eines zerrissenen, verbitterten Menschen, der hin und hergerissen ist zwischen der Suche nach dem privaten Glück, in seiner vertrackten Beziehung zu Maidi von Liebermann und politischer Frustration, die sich in seinen Hetzartikeln des Miesbacher Anzeigers manifestiert.

© SZ vom 14.03.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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