Dachau:Winterdienst im Dauereinsatz

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Ein Winterdienst-Fahrzeug der Stadt Dachau in der Alten-Römer-Straße. Die Räum- und Streufahrzeuge sind bereits um vier Uhr morgens im Einsatz. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Für den ersten Schnee des Jahres ist die Stadt gut gerüstet. 1000 Tonnen Salz liegen bereit.

Von Katarina Machmer, Dachau

Skifahrer und vor allem die Kinder haben schon lange darauf gewartet. Jetzt ist ihr sehnlichster Wunsch doch noch in Erfüllung gegangen: Endlich ist Schnee gefallen. Doch was so wunderschön aussieht, freut nicht jeden. Denn Schnee bedeutet Arbeit, nicht nur für Hausbesitzer, die früher aufstehen müssen als sonst, um vor der Arbeit noch schnell Schnee zu schippen. Vor allem die Bauhofmitarbeiter sind jetzt im Dauereinsatz. Seit vier Uhr morgens sitzen sie bereits am Steuer der Räumfahrzeuge, um die Straßen frei zu bekommen, bevor der Berufsverkehr beginnt. Insgesamt 56 Arbeitskräfte stehen für diesen Dienst in der Stadt Dachau bereit. Der Bauhof wird nämlich insoweit von einer Fremdfirma unterstützt. Die Mitarbeiter haben insgesamt 25 Fahrzeuge zur Verfügung, die jederzeit ausrücken können, erklärt Irene Ströhlein vom Bauamt. Fast 1000 Tonnen Salz liegen für sie in den drei Silos der Stadt bereit. Außerdem stehen den Mitarbeitern und übrigens auch allen Bürgern für private Plätze 104 in der Stadt aufgestellte Splittboxen zur Verfügung, wie Ariane Jungwirth, Leiterin der Stadtplanung, berichtet. Mehr als 210 Tonnen Splitt hat die Stadt bereits im Sommer geordert, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. In dieser Saison musste schon ein paar mal Splitt und Salz ausgefahren werden, da es in der Früh an einigen Tagen recht glatt war.

"Wir haben einen Einsatzplan erstellt, der Bereitschaftsdienst kann jederzeit herangezogen werden. Schließlich wissen wir ja schon lange vorher, dass es irgendwann schneien wird", erklärt Jungwirth. So kann der Winterdienst bei Eis und Schnee, so wie heute, ohne große Diskussion bereits nachts losfahren. Wann der Winterdienst gebraucht wird, wissen die Mitarbeiter dank eines ausgeklügelten Systems.

Sie richten sich nach den Angaben der fünf Wettermessstationen im Stadtgebiet. Eine ist am Bauhof in Dachau-Ost aufgestellt, eine weitere an der Münchner Straße, außerdem am Weblinger Weg, sowie an der Ludwig-Dill-Straße und auf dem Rathausdach. Die von ihnen ausgehenden Informationen verarbeitet ein Computer in der Zentrale und gibt die Daten an den Winterdienstleiter per Handy weiter - bei Bedarf um zwei Uhr morgens. Der überprüft die Lage und informiert seine Mitarbeiter.

An manchen Stellen wird sogar von Hand gestreut

Der Winterdienst ist aber nicht nur für die Stadt, sondern auch für das Dachauer Hinterland mit Pellheim, Pullhausen sowie Offen- und Viehhausen zuständig. In den Aufgabenbereich des Dienstes fallen außerdem Räumen und Streuen auf allen öffentlichen Plätzen, Geh-und Radwegen, vor allem auf Hauptstraßen, an Bushaltestellen und Buslinienstrecken, und sogar vor städtischen Häusern. An manchen Stellen wird sogar von Hand gestreut, erklärt die Stadtplanerin.

Insgesamt verteilt der Bauhof mehr Salz als Splitt auf den Straßen, "denn dadurch ist die Verkehrssicherheit einfach besser gewährleistet", so Jungwirth. Und diese hat, vor allem auf Schulwegen und Buslinienstrecken große Bedeutung. Doch für andere öffentliche Plätze reicht es, Splitt zu streuen. Der ist nämlich auch, im Gegensatz zum Salz, das von Bäumen und anderen Pflanzen aufgenommen wird, für die Umwelt besser verträglich.

Die Räum- und Streufahrzeuge fahren bereits morgens um 4 Uhr raus. Bis mittags um 13 Uhr sind die Angestellten an harten Wintertagen dann unterwegs. Und um 16.30 Uhr beginnt die Spätschicht. Doch auch am Nachmittag stehen für alle Fälle Schneeräumer bereit, die zwar nicht zum Winterdienst gehören, aber beim Bauhof tätig sind. Sicherheit auf Straßen und Wegen muss schließlich Priorität haben.

© SZ vom 04.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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