Dachau:Weiter Weg zum Industriemuseum

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Stadt Dachau, Landkreis und Bezirk stehen erst am Anfang des Projekts

Von Helmut Zeller, Dachau

Zu einem Arbeiter- und Industriemuseum auf dem MD-Gelände in Dachau ist es noch ein weiter Weg. Das teilte am Mittwoch Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) der SZ mit. Er korrigierte damit Informationen, wonach der Bezirk Oberbayern das Papiermuseum übernehme. Diese Einrichtung, die zurzeit ehrenamtlich von einigen ehemaligen Mitarbeitern der Papierfabrik betrieben wird, würde in das geplante Industriemuseum integriert. Dieses Projekt aber wird der Bezirk nur in Partnerschaft mit dem Landkreis und der Stadt Dachau realisieren - sofern die politischen Gremien, Bezirks- und Kreistag sowie Stadtrat zustimmen. Allerdings scheint das Museum auf einem guten Weg: Seit Jahren schon sucht die oberbayerische Bezirksregierung einen geeigneten Standort für das Projekt, das den Wandel der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in der Region und in Oberbayern darstellt. Mehrere Standorte wurden schon verworfen. Dachau jedoch erscheint allen Beteiligten als geeignet, zumal die Bürger sich im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Konversion der Industriebrache ein Museum, das Identifikationscharakter hat, gewünscht haben.

Den Wunsch der Bürger würde Mederer, der aus dem Landkreis stammt, gerne erfüllen. Die denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Papierfabrik wären ein sehr authentischer Ort für ein lebendiges, innovatives Museum, wie er sagt. Darüber ist er sich mit Landrat Stefan Löwl (CSU) und Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) einig. "Ein Museum, das sich als Ort der Begegnung und Demokratiewerkstatt versteht, passt gut zu Dachau", erklärt OB Hartmann. Mederer betont: "Ein Museum, das die Vergangenheit reflektiert, aktuelle Fragen aufgreift und Platz für Musik-, Kultur- und Fortbildungsveranstaltungen bietet, hat Chancen in Dachau ein Publikumsmagnet zu werden." Der Bezirk Oberbayern wird nur noch ein Museum in Zusammenarbeit mit Kommunen auf die Beine stellen.

Wie Mederer deutlich macht, favorisiert er den Standort Dachau. Die Stadt hat durch die ehemalige Munitionsfabrik und die Papierherstellung bis vor zehn Jahren eine reiche Geschichte als Industriestandort. Jetzt wird erst einmal ein Finanzierungs- und Ausstellungskonzept erarbeitet - es gäbe Geld von EU, Bund und Freistaat Bayern für das Projekt - und den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt.

© SZ vom 25.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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