Dachau:Warnstreik im Klinikum Dachau

Verdi ruft zum Protest gegen schlechteren Haustarifvertrag auf

"Wir sind keine armen Würstchen." Mit diesem Slogan ruft die Gewerkschaft Verdi am Freitag, 22. April, 11 Uhr, im Café-Bistro zu einer Art Warnstreik gegen die Helios-Amperkliniken AG auf. Sie bezeichnet ihn als "Aktive Mittagspause". Kurz vor dem Start der dritten Verhandlungsrunde wegen eines neuen Haustarifvertrags will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Schon vor wenigen Tagen deutete der Betriebsratsvorsitzende Claus-Dieter Möbs an, dass die Gespräche zäh verliefen.

Wie Verdi jetzt mitteilt, habe Helios in der zweiten Runde ausschließlich "Verschlechterungen" vorgeschlagen. So sollten die Jahressonderzahlung gekürzt werden. Außerdem sollten nur noch 20 Prozent der besten Absolventen der Krankenpflegeschule nach dem Examen befristet übernommen werden. "Angesichts der zunehmenden Arbeitsverdichtung" fordert Verdi höhere Monatslöhne. Vor allem drängt die Gewerkschaft auf einen Zuschlag, wenn Pflegekräfte trotz Freizeit kurzfristig Dienste übernehmen. Zudem soll diese Maßnahme auf zweimal monatlich begrenzt sein.

"Planbare Freizeiten sind angesichts von extremer Arbeitsverdichtung von hoher Bedeutung", sagte Verdi-Verhandlungsführer Robert Hinke. Er bezeichnete es als "eine Frage der Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten, zusätzliche Leistungen tariflich zu honorieren und abzusichern. Hinke weiter: "Bei einem der profitabelsten Konzerne sehe ich keinen Grund zur Zurückhaltung. Die Beschäftigten fordern ihren fairen Anteil."

© SZ vom 22.04.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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