Noch zwei Tage sind die sieben niederländischen und fünf deutschen Radfahrer auf ihrer Tour zur KZ-Gedenkstätte Vught in den Niederlanden unterwegs. Zwei Dachauer, Helmuth Freunek und Max Hribar, nehmen an der Gedenk- und Versöhnungsfahrt teil. Die Gruppe ist am frühen Montagmorgen vor einer Woche an der KZ-Gedenkstätte Dachau aufgebrochen. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) hatte sie auf den ersten drei Kilometern begleitet. Stadtrat Wolfgang Moll (CSU), Vorsitzender des Sportvereins Soli Dachau, hatte organisatorisch an dieser Erinnerungsfahrt im Nachgang zu den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau am 29. April mitgewirkt. Die Niederländer im Dachau-Komitee veranstalten diese Versöhnungsradtour. Am Sonntag ist Wolfgang Moll in Hückelhoven dazu gestoßen, um die letzten drei Tage bis zum Ziel mit zu radeln.
Alle fünf Jahre reisen niederländische CID-Mitglieder nach Dachau, um hier ihrer Angehörigen zu gedenken, die im ehemaligen Konzentrationslager ermordet wurden. Auch der Sohn und der Enkel von Herman Lodewijk Breen, einem Überlebenden des KZ Dachau, machten sich mit dem Rad auf den Weg. Vor einem Jahr war eine Gruppe von Radfahrern zu einer Versöhnungstour ins französische Oradour aufgebrochen. Diese Aktion, die von Stadtrat Wolfgang Moll organisiert worden war, festigte die seit Jahren bestehende Freundschaft zwischen Oradour-sur-Glane, dem Ort eines SS-Massakers, und der Stadt Dachau.
Die KZ-Gedenkstätte Vught befindet sich auf einem Teil des historischen Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Herzogenbusch, auch bekannt unter Kamp Vught, das von Januar 1943 bis September 1944 bestand. Ein Kinderdenkmal erinnert an die Namen und das Alter der 1269 jüdischen Kinder, die im Juni 1943 in einem Kindertransport in Vernichtungslager deportiert worden. Die Tourteilnehmer werden auch ein Denkmal auf dem ehemaligen Hinrichtungsplatz, mit den Namen der 329 dort erschossenen Häftlinge besichtigen.