Dachau:Unter Freunden

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Gleich geht's los: Die Radsportler warten auf den Startschuss zum Bergkriterium ebenso gespannt wie die Zuschauer. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Zum Bergkriterium kommen auch Teams aus Oradour und Israel

Noch ist mehr als ein Monat Zeit bis zum Radrennen, das die Dachauer stolz internationales Bergkriterium nennen. Zur Volksfestzeit, an Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, mittags geht das Spektakel los. Die Soli Dachau als veranstaltender Verein steckt längst in der Hochphase der Vorbereitungen. Ausschlaggebend für den Erfolg des Rennens ist stets auch die Qualität des Teilnehmerfeldes. Vor diesem Hintergrund freut sich Soli-Vorsitzender Wolfgang Moll besonders, in diesem Jahr Vertreter der Jugendregionalmannschaft Limousin/Oradour sur Glane aus Frankreich in Dachau zu empfangen - ebenso wie ein Jugendnationalteam aus Israel.

Auch in diesem Jahr besteht das Dachauer Bergkriterium aus fünf Einzelrennen: für Jedermann (ab 16 Jahre), für Einsteiger (fünf bis 14 Jahre), für Senioren, für Jugend männlich unter 17 Jahre sowie für Profis mit Lizenz und Eliteamateure. Letzteres, so Wolfgang Moll, "stellt den sportlichen Höhepunkt des Rennnachmittags dar, bei dem wieder mehr als 100 Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland erwartet werden". Das Jugendrennen wird zudem als offene internationale Oberbayerische Kriteriumsmeisterschaft ausgerichtet, das Seniorenrennen als Oberbayerische Straßenmeisterschaft. Der Stadt Dachau bringt das traditionsreiche Rennen Prestige. Schließlich zählt das Bergkriterium, das in diesem Jahr bereits zum 64. Mal stattfindet, inzwischen zu einem der größten Rundstreckenrennen in ganz Bayern. Es ist deutschlandweit eines der traditionsreichsten Rennen überhaupt. Jedes Jahr tummeln sich etwa 3000 Radsportfans an der Strecke und treiben die Sportler zu Bestleistungen. In den Sechzigerjahren säumten gar bis zu 15 000 Zuschauer die Straßen und den Altstadtberg. Berühmte Radfahrer wie der Belgier Roger Sweerts, der mehrfache Tour de France- Sieger Jaques Anquetil oder der Deutsche Rolf Wolfshohl trugen sich schon in die Siegerlisten des Rennens ein.

Soli-Vorsitzender Moll freut sich in diesem Jahr auch auf den Besuch einer Delegation aus dem französischen Oradour sur Glane. Vor 70 Jahren ermordeten die Nationalsozialisten 650 Bewohner des Dorfes Oradour. Im vergangenen Jahr begaben sich dann 40 Dachauer auf die 1200 Kilometer lange Radtour nach Oradour, um ein Zeichen der Freundschaft und Versöhnung zu setzen.

© SZ vom 10.07.2015 / Emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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