Dachau/Ukraine:Hilfsgüter aus Dachau

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Auch für dieses Waisenhaus setzt sich das Rote Kreuz Dachau ein. Zum Dank überreichen einige der behinderten Kinder selbstgemachte an die Rotkreuz-Helfer. (Foto: privat)

Rotes Kreuz unterstützt seit 25 Jahren Kollegen in der Ukraine

Mit einer Delegation von elf Helfern wurde das 25-jährige Bestehen der Ukrainehilfe in Iwano Frankiwsk, der ukrainischen Partnerstadt des Roten Kreuzes Dachau, gefeiert. Der Indersdorfer Peter Sedlmair, Leiter der Auslandsarbeit im Rotkreuzverband, und die Helferinnen und Helfer des BRK Dachau waren wieder mit einem Hilfstransport aufgebrochen. Seit 25 Jahren organisieren sie diese Transporte professionell und bis zu viermal im Jahr. Damit fördern sie die Arbeit des dortigen Roten Kreuzes und unterstützen Kliniken, Alten- und Kinderheime in den Bezirken Iwano Frankiwsk und Uszhorod.

Johann Ramsteiner, der Initiator der Auslandshilfe, berichtet, dass in all den Jahren mehr als 150 Lastwagen-Ladungen mit jeweils rund zehn Tonnen Kleidung, Krankenbetten, Rollstühlen, Spielzeug, Rollatoren und sonstigen Pflegehilfsmitteln in die Ukraine gespendet wurden. "Die Bilanz ist großartig, unsere Hilfe kommt an bei den Menschen", sagt Ramsteiner. "Jedes Krankenhaus in diesem Bezirk arbeitet mittlerweile mit Hilfsgütern aus Dachau", betont Myron Matejko, der Leiter des Gesundheitswesens in der Landesregierung.

Valery Startschenko, der Leiter des ukrainischen Roten Kreuzes in Iwano Frankiwsk, konnte dank der Dachauer Unterstützung die eigene Rotkreuzarbeit vorbildlich ausbauen: Sozialstationen, Hilfe für alte Menschen und Behinderte, Jugendarbeit sowie Breitenausbildung in Erster Hilfe. Peter Sedlmair, der die Dachauer Hilfsgütertransporte seit 1996 organisiert und begleitet, durfte viele Ehrungen der Regierung und des dortigen Roten Kreuzes in Empfang nehmen.

Doch die Helfer stellten auch fest, dass die Hilfe nach wie vor bitter nötig ist. Durch den Krieg in der Ostukraine würden viele Bewohner aus den Kriegsgebieten in die Westukraine fliehen. Die Binnenflüchtlinge seien bei der ohnehin angeschlagenen Wirtschaftslage der Länder ein großes Problem. Nach Angaben des Roten Kreuzes verdient beispielsweise ein Arzt durch die Abwertung der Landeswährung Hrywnja maximal 80 Euro. Ein Drittel davon werde für die Miete aufgebraucht. Auch die Kassen der Länder und Kommunen seien leer.

Für die Menschen in der Ukraine ist die Unterstützung auch nach 25 Jahren mehr denn je notwendig. Das Rote Kreuz Dachau will Iwano Frankiwsk nun besonders bei der Flüchtlingsarbeit unterstützen. Peter Sedlmair sagte: "Neben Kleidung bitten wir die Dachauer vor allem um Unterstützung von Bettgestellen in der Größe ein mal zwei Meter, Lattenrosten und Matratzen. Ebenso sind Waschmaschinen, Geschirr und Haushaltsgeräte aller Art dringend nötig." Abgegeben werden können die Hilfsgüter jeden ersten Samstag des Monats im Lager der BRK-Auslandhilfe in Pellheim, Viehhauser Straße 2. Spenden für die Hilfstransporte sind immer nötig, teilt das BRK mit.

© SZ vom 19.07.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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