Dachau:Stadtrat Moll will die Raser bremsen

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Stadtrat Wolfgang Moll fordert mehr Verkehrssicherheit. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Auf der Strecke zwischen Assenhausen und Pellheim fahren die Autos im Stadtgebiet von Dachau 100 Stundenkilometer

Auf der Straße zwischen Assenhausen und Pellheim rasen die Autos nur so dahin, es sind ja auch 100 Stundenkilometer erlaubt - und das im Stadtgebiet von Dachau. Das ist eigentlich kein tragbarer Zustand, meint Stadtrat Wolfgang Moll (parteilos), zumal sich auf der Rennstrecke schon tragische Frontalunfälle ereignet haben. Deshalb fordert Moll jetzt in einem Antrag an Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD), dass die Höchstgeschwindigkeit auf 60 oder gar 50 Stundenkilometer reduziert wird.

Die wenigsten Autofahrer merken überhaupt in dem ländlich geprägten Gebiet, dass sie eigentlich in der Stadt auf das Gaspedal drücken. Wer an der Verbindungsstraße steht, kann fast regelmäßig Fastunfälle und Konfliktsituationen beobachten, wie Stadtrat Moll sagt. Der Straßenabschnitt wird auch von vielen Radfahrern genutzt, die einer besonderen Gefährdung ausgesetzt sind. Vor allem im Berufsverkehrszeiten erhöht sich der Durchgangsverkehr und der von den Hauptverkehrsstraßen abzweigende Schleichverkehr. Auf der Bürgerversammlung für die Stadtteile Pellheim, Lohfeld, Assenhausen, Pullhausen und Viehhausen Anfang März war das zwar kein Thema. Aber die Anwohner sind mit der Verkehrssituation in Pellheim selbst offenbar nicht zufrieden. Jessica Kranz, eine Bürgerin, machte auf die Raser im Ort aufmerksam. An der Haltestelle, an der ihre Tochter täglich auf den Schulbus warte, "rauschen die Autos nur so vorbei." Einen dämpfenden Effekt auf die Verkehrsgeschwindigkeit in Pellheim erhofft sich die Stadt von Tempo-Anzeigen, die in diesem Jahr noch an mehreren Stellen im Ort installiert werden.

Stadtrat Moll, der mit der FDP eine Fraktionsgemeinschaft im Stadtrat bildet, nimmt sich der Pellheimer Sorgen über die Raserei zwischen Assenhausen und Pellheim an und fordert auch eine Vorfahrtsregelung an der Einmündung der Ortsstraße "Im Anger" in die Verbindungsstraße. Denn die gibt es bisher nicht, wie Stadtrat Moll kritisch feststellt. Auch dieser Umstand ist eine Gefahrenquelle für Verkehrsunfälle. Eine neue Geschwindigkeitsregelung wäre rechtlich einfach umsetzbar, denn der besagte Straßenabschnitt verläuft faktisch innerorts. Nennenswerte Auswirkungen auf die angespannte Haushaltslage der Stadt Dachau hätte die Maßnahme nicht.

Aber sie ist im Sinne der Prävention von Unfällen geboten. Unmittelbarer Anlieger der Verbindungsstraße ist ein Reiterhof und ein Pensionsstall. In der Anlage werden, wie Moll mitteilt, knapp einhundert Sport- und Freizeitpferde gehalten. Im umliegenden Gelände finden die Reitsportler und Pferdehalter viele artgerechte Möglichkeiten für Ausritte. Dazu aber müssen sie die gefährliche Rennstrecke überqueren, wie Moll zu Bedenken gibt. Besonders im Dämmerlicht der Abendstunden drohe den Reitern die Gefahr, von einem rasenden Auto erfasst zu werden.

© SZ vom 23.03.2016 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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