TSV 1865 Dachau:Spielen wie der FC Bayern

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In der Allianz-Arena wird seit einem Jahr auf Hybridrasen gespielt. (Foto: Robert Haas)

Der 150 Jahre alte TSV 1865 soll den modernsten Fußballplatz der Region bekommen: ein Gemisch aus Plastik und echtem Grün.

Von Viktoria Großmann, Dachau

Die Fußballabteilung des TSV 1865 soll bald auf Bundesliganiveau spielen - zumindest was ihren Untergrund betrifft. Der überlastete und nicht gerade für seinen Reichtum bekannte Verein könnte bald den modernsten Fußballplatz der ganzen Gegend haben. Einen Hybridrasen - eine Mischung aus Plastik und echtem Grün - wie den auf dem der FC Bayern in der Allianzarena spielt, soll der TSV in Dachau-Ost auf dem ehemaligen SSV-Gelände bekommen. Das schlug Stadtrat Günter Dietz (CSU) im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Dachau vor.

Bevor sich die Stadträte fragen konnten, ob der Sportreferent plötzlich größenwahnsinnig geworden ist, teilte der ihnen schon den einen Vorzug mit, der die Haushaltsverantwortlichen am meisten interessieren dürfte: Ein Hybridrasen sei nur halb so teuer wie ein normaler Kunstrasenplatz. Dass auch der FC Bayern auf diesem Gemisch spielt, sollte alle übrigen Vorzüge erklären. Dietz hatte sich umfassend informiert und konnte daher den Stadträten anschaulich erläutern, dass das Gemisch auch noch belastbarer und umweltfreundlicher ist, als ein üblicher Kunstrasen. Ein Kunststoffnetz hält den echten Rasen fest, sodass beim Kicken weniger Löcher entstehen. Gleichzeitig soll der Ball ebenmäßiger rollen. Durch eine Drainage unter dem Grün, kann Regenwasser gleichmäßig versickern, und es entstehen keine Matschpfützen. Und wenn das Ganze mal wegmuss, fällt nur halb soviel Müll an. Ein Rasen, von dem auch manch korrekter Gartenbesitzer träumen mag.

Die Stadträte werden trotzdem erst in einer der nächsten Sitzungen endgültig entscheiden. Immerhin machten sie bereits ziemlich überzeugte Gesichter. Doch erst muss der Standort endgültig festgelegt werden und der TSV noch einen neuen, detaillierteren Antrag vorlegen. Die SPD-Fraktion stellte ihren Antrag zurück, dem TSV einen Kunstrasenplatz auf ASV-Gelände einzurichten, den nach der gelungenen Umsiedlung der 65er der ASV weiter nutzen sollte. Auch diesem fehlt es schlicht an Platz, sich auszudehnen. Vom Bannwald jedenfalls, sagte Dietz, werde man "keinen Quadratzentimeter abgeben". Am Standort in Dachau-Ost gibt es bereits Kabinen, Flutlicht und Zäune. Später einmal könnte das Feld als Bolzplatz weiter genutzt werden. Die Fußballabteilung des TSV ist so überlastet, dass sie derzeit keine neuen Spieler aufnehmen kann.

© SZ vom 20.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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