Dachau:Spatenstich für Wellnesszentrum am Wettersteinring

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Wolfgang Perret betreibt sein Fitnessstudio gemeinsam mit Isabell Wagner, Annett Schönfelder und Margit Hoffmann. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Besucher können sich in Saunen und in einer Kaminlounge entspannen.

Von Viktoria Großmann, Dachau

Es ist dann doch etwas mehr als der allererste Spatenstich, den die Bauherren des neuen Fitness- und Wellnesszentrums in der Mittagshitze am Wettersteinring feiern. Auf der Baustelle müssen die zukünftigen Betreiber schon aufpassen, dass sie nicht in eine der Gruben fallen. Zwei Kräne überragen das Gelände an der äußeren Münchner Straße. Jeden Tag fahren hier etwa 40 000 Autos vorbei, rechnet der Entwickler des Geländes, der Münchner Maximilian Wander, vor. Sichtbarkeit ist wichtig. So hofft man Kunden anzuziehen. Aus dem gesamten Landkreis sollen die kommen, vielleicht auch aus dem Münchner Norden, möglicherweise kommen Pendler abends auf dem Nachhauseweg auf eine Runde auf dem Trimm-dich-Pfad oder eine Massage vorbei. Kalkuliert wird mit einem Einzugsbereich von 100 000 Menschen.

Das städtische Bauamt musste ein paar Zugeständnisse machen, genehmigte Ausnahmen vom Bebauungsplan, vor allem, was die Außenflächen betrifft. Hier sollen eine Art Gartenbereich mit Teich und Sonnenliegen und der Trimm-dich-Pfad entstehen. Hinter dem Plan steckt Wolfgang Perret, Betreiber des Fitnessclubs einige Meter weiter. Er wird in diesen Neubau einziehen, sein Angebot erweitern und den Namen des Unternehmens ändern: Anima soll es heißen, abgeleitet aus dem Lateinischen soll es für Lebenskraft stehen. Es könnte auch Atem oder Seele heißen - ein Seelen- und Körperversorgungszentrum vielleicht, ganzheitlich natürlich. Denn ohne Fitness ist Gesundheit nun mal nicht zu haben, so die Idee.

Zuversichtlicher Investor

Etwa 1000 Besucher pro Tag sollen im Fitnesspalast Platz finden, damit vergrößert sich das Sportzentrum am neuen Ort um das Doppelte. Dafür nimmt der Betreiber ordentlich Geld in die Hand: Acht Millionen Euro investiert Perret, wie er sagt, in die Anlagen auf 3600 Quadratmetern Innen- und 500 Quadratmetern Außenfläche. Zwei Etagen sind vorgesehen. In vier Kursräumen sollen 150 Kurse pro Woche angeboten werden. Dazu kommen Geräteräume, unterschiedliche Saunen, ein Pool, eine Kletterwand, sogar eine Kaminlounge. Das Haus wird auf Stelzen stehen - für diese wurden bereits die Löcher auf dem Gelände ausgehoben. Auf diese Weise wird Parkraum geschaffen und das Auto steht während des Besuchs in der Sauna wettergeschützt.

Investor Perret ist selbstverständlich zuversichtlich. Sein Fitnesscenter ist derzeit ausgelastet, sagt er, die Nachfrage wächst. Maximilian Wander fügt hinzu, man wolle hier zwischen Dachau und Karlsfeld einen neuen hochpreisigeren Markt bedienen. Viele Menschen wollten nicht mehr nur ins klassische Niedrigpreisfitnesscenter, in dem viele Geräte auf engem Raum stehen. Stattdessen soll mehr Service und Rundumwohlfühlbetreuung geboten werden. Wo sonst als in der einkommensstarken Region München kann das Erfolg haben.

Eröffnung im Herbst 2017

Mit der Bebauung des Areals ist nun am Wettersteinring nicht mehr viel Freifläche übrig. Ein weiteres Grundstück nebenan ist verkauft, der Bauausschuss hat dem Bauprojekt eines Asia-Restaurants mit 2700 Quadratmetern Fläche ebenfalls bereits im Januar zugestimmt. Noch wehen Sommergräser im Wind. Am Straßenrand zwischen Lebensmitteldiscountern, Billigmodenmarkt und Baustelle steht ein offenbar endgültig abgestelltes Auto ohne Nummernschild. Daneben ein rostfleckiges, noch viel wackliger aussehendes Modell mit bulgarischem Kennzeichen, von dem die blaue Farbe abblättert. Wer weiß, vielleicht ein Bauarbeiter.

Im Herbst des nächsten Jahres soll das neue Wellnesszentrum eröffnen. Mal sehen, welche Autos dann am Wettersteinring parken.

© SZ vom 09.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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