Dachau:Shuttle-Lesungen beendet

Die Shuttle-Lesungen des Augsburger Kulturvereins Meridan waren in Dachau einer großer Erfolg. An verschiedenen, teils spannenden Plätzen, lasen Schauspieler aus Romanen, die zum Ambiente des jeweiligen Orts passten: zum Krankenhaus, zum Bauhof oder zum muslimischen Gebetsraum. Damit ist Schluss. Wie Kulturamtsleiter Tobias Schneider dem Kulturausschuss mitteilte, hat der Verein seine Tätigkeit beendet. Seines Wissens ist der verein aufgelöst worden. Über die Gründe könne nur spekuliert werden. Die Organisation dieser Lesungen ist allerdings sehr aufwendig und zeitraubend. Es müssen Orte ausgesucht, Schauspieler angeworben und ein Bussystem für eine Nacht organisiert werden. Das Kulturamt sieht sich nicht in der Lage, diese Aufgabe federführend zu übernehmen. Dieser Ansicht schloss sich der Kulturausschuss an.

Die Idee des Vereins allerdings ist und bleibt bestechend. Mit den Worten des Ex-Meridan-Vorsitzenden Bern Hohlen: "Wir möchten den städtischen Lebensraum aus einer anderen Perspektive zeigen. Gewohnheiten aufbrechen und die Aufmerksamkeit auf das eigene Umfeld richten. Weiteres Ziel ist es, das Interesse am geschriebenen Wort zu wecken." Denn: " Kein anderes kulturelles Medium transportiert die Befindlichkeit, die Mentalität und Charakterlage eines Volkes besser wieder, als dessen Literatur."

© SZ vom 22.01.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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