Dachau:Seidenath bittet um "Fingerspitzengefühl"

Das Bayerische Innenministerium hat in einem Positionspapier zur Beschäftigung von Asylbewerbern vom Januar dargelegt, dass Flüchtlingen aus sicheren Herkunftsstaaten "ab sofort grundsätzlich keine Beschäftigungserlaubnisse mehr zu erteilen sind". Diese "neue Auffassung des Innenministeriums", die seit 31. März gilt, teilt der Dachauer Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath "grundsätzlich, aber nicht im vollen Umfang". Der SZ teilte er mit, dass er das Ministerium in dieser Angelegenheit "um Fingerspitzengefühl gebeten" habe. Hintergrund sind die Schicksale von Flüchtlingen aus dem Senegal im Landkreis, das als "sicheres Herkunftsland" gilt.

Allerdings hätten viele von ihnen, die bereits seit längerer Zeit hier sind, Anstellungen gefunden und können als gut integriert gelten. Nach Darlegung des Innenministeriums wären auch sie von dem Arbeitsverbot betroffen. Wie Seidenath der SZ mitteilte, habe er mit Vertretern der Asylhelferkreise im Landkreis gesprochen, die mit ihm die Problematik erörtert hätten. Ausdrücklich nennt er den ÖDP-Kreisrat Georg Weigl aus Markt Indersdorf und Peter Barth aus Hebertshausen, die sich intensiv um Arbeitsmöglichkeiten für Flüchtlinge kümmern. Am Montag, 6. Juli, findet um 19 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema im Karlsfelder Bürgerhaus statt. Veranstalter ist Landrat Stefan Löwl (CSU).

© SZ vom 17.06.2015 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: