Dachau:Schwimmkurs für Flüchtlinge

Stadtwerke planen Training in den Sommerferien

Immer wieder ist es in den vergangenen Sommerwochen in Bayern zu tödlichen Badeunfällen gekommen. Auch Flüchtlinge, die oft nicht schwimmen können, sind dabei ertrunken. Der Schwimmverein Dachau plante deshalb, gezielt einen kostenlosen Schwimmkurs für Asylbewerber anzubieten. "Der Verein hat leider von den Stadtwerken eine rigorose Absage erhalten", monierte SPD-Stadtrat Volker C. Koch jetzt im Werkausschuss.

Ein Schwimmtraining für Flüchtlinge sei eine wichtige und unterstützenswerte Sache, sagte der technische Werkleiter Gerald Nübel. Doch die Stadtwerke wollen das Anfänger-Training selbst in die Hand nehmen. Zu viele Anfragen von potenziellen Schwimmkurs-Anbietern gebe es in letzter Zeit, erläuterte Barbara Kern, die bei den Stadtwerken für die Bäder zuständig ist. Um den Überblick zu behalten und die Nutzung des Bads besser koordinieren zu können, wollen die Stadtwerke selbst Schwimmkurse anbieten, so Kern. Jede Übungsstunde erfolge in eigens abgesperrten Beckenbereichen und beeinträchtige damit den allgemeinen Badebetrieb.

Ein eigener Stadtwerke-Kurs für Flüchtlinge soll nun in den Sommerferien vormittags stattfinden, da das Bad zu diesen Zeiten noch weniger stark frequentiert wird. "Wir sind im Gespräch mit dem Arbeitskreis Asyl." Die Verständigung mit den Schwimmschülern könne allerdings ein Problem werden, weil nicht alle Stadtwerke-Schwimmlehrer gut Englisch sprechen, fürchtet Kern. Da lohne es sich doch, die Ehrenamtlichen vom Schwimmverein mit einzubeziehen, regte Stadtrat Koch an. Denn darunter seien viele Studenten, die Englisch sprechen. Schwimmverein und Stadtwerke könnten das Projekt "gemeinsam durchziehen", so Koch. So wünsche sie sich überhaupt die Dachauer Stadtwerke, ergänzte SPD-Stadträtin Silvia Neumeier: "kooperativ, nicht eigenbrötlerisch."

© SZ vom 10.07.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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