Dachau:Schusswaffe zur Selbstverteidigung

Ein Betrunkener läuft mit einer geladenen Armeepistole durch Dachau. Die Polizei überwältigte den Mann.

Benjamin Emonts

Dass ein 66-jähriger Mann sichtlich betrunken mit Tarnkleidung und Armeemütze durch Dachau läuft, klingt schon ungewöhnlich genug. Als Passanten jedoch am Freitagnachmittag um kurz vor 14 Uhr in der Schillerstraße mit Erschrecken feststellen mussten, dass dem auffälligen Rentner eine Schusswaffe aus dem Hosenbund fiel, wurde die Geschichte allmählich gruselig, weil gefährlich. Nachdem einer der beunruhigten Passanten die Polizei alarmierte, machten sich mehrere Streifenwagen der Polizeiinspektion Dachau sofort auf den Weg und überwältigten den Mann. Wie gefährlich der Einsatz wirklich war, wurde den Beamten erst dann klar, als sie den mit 2,5 Promille stark betrunkenen und kaum ansprechbaren Dachauer durchsuchten. Nach Polizeiangaben fanden die Einsatzkräfte nicht nur eine durchgeladene und schussbereite Armeewaffe, sondern auch ein in seinem Stiefel steckendes beidseitig geschliffenes, großes Armeemesser und in seiner Jackentasche einen verbotenen Totschläger. Einen Waffenschein besitzt der Mann nach ersten Erkenntnissen der Polizei jedoch nicht. So muss sich der Dachauer nun wegen mehrerer Verstöße gegen das Waffengesetz verantworten. Zumindest zu seinem Motiv soll sich der 66-Jährige aber doch noch geäußert haben, wie die Polizei mitteilt. "Selbstverteidigung", soll der Betrunkene gestammelt haben.

© SZ vom 09.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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