Dachau:Schönheitsschlaf

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Eine besondere Dornröschenversion in Sankt Peter

Bunte Feenkleider, Königskronen, rosenumrankte Mauern und eine Wollspindel füllen die Bühne. Die Sankt- Peter-Spatzen und der Sankt- Peter Jugendchor stimmen das erste Lied an. Gemeinsam mit der Kirchenmusikerin Gabriele Schneider haben sie das Märchen vom Dornröschen als Musical einstudiert, mit dem etwas peppigeren Titel "Sleeping Rosie". Als Beitrag zum Pfarrfests führten die Kinder und Jugendlichen ihr Musical als Gastspiel in der Partnergemeinde Heilig Kreuz in Dachau-Ost auf.

Und der Pfarrhof war voll, als der Erzähler Thorsten Schulz-Kroenert die altbekannte Geschichte des rosenumrankten Schlosses mit seinen schlafenden Bewohnern erzählte, musikalisch und schauspielerisch gelungen begleitet vom Kinder- und Jugendchor. Als das Königspaar (Chiara Skoro und Sophia Hörter) endlich sein lang ersehntes Kind bekam, luden sie alle Untertanen zu einem großen Freudenfest ein. Nur die böse Fee wurde nicht geladen. Während die geladenen Gäste auf der Burg den "in Strömen fließenden Sekt" besangen, verfluchte die böse Fee (Magdalena Liebert) in ihrem schaurigen Auftritt inklusive Nebelmaschine deshalb die neugeborene Rosmarie (Selina Cohnen). So kam es, dass diese an ihrem fünfzehnten Geburtstag in einen 100-jährigen Schlaf fiel und mit ihr alle Bewohner des Schlosses. Nach 100 Jahren aber wird sie von ihrem, auf dem Skateboard angefahrenen Traumprinzen (Kai Bachhuber) wachgeküsst.

Die Freude über die frische Liebe währt allerdings nur kurz. Denn 100 Jahre Schlaf waren für viele wohl zu wenig. "Es muss doch erst Nachts um drei sein", singen sie verwirrt. Auch der Erzähler wunderte sich über Menschen, die diese Menge an Schlaf als ausreichend erachten: "Also 100 Jahre Schlaf sind doch jetzt nicht so übertrieben, wenn ich da meine Leute so anschaue", witzelte der Jugendliche außerdem seien "100 Jahre Schönheitsschlaf in den besseren Kreisen ein Muss". Die Köche ärgerten sich vor allem über das Chaos in der Küche und verdorbene Speisen: "Wer hat den Majoran nur in den Eiskaffee getan?" Eine Traumhochzeit gab es aber trotzdem noch, einschließlich Rosenblütenregen und Feenchor.

© SZ vom 26.07.2016 / EMHO - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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