Dachau:Ruf nach Reformen

Katholische Arbeitnehmer kritisieren Griechenland-Politik

Der Dachauer Kreisverband der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) kritisiert die Griechenland-Politik der Bundesregierung und der CSU. Das griechische Schuldenproblem werde auch mit dem dritten Hilfspaket nicht gelöst, heißt es in einer Stellungnahme der KAB. Zu der bewilligten Summe von 86 Milliarden Euro gehörten Fördergelder der EU, auf die Griechenland ohnehin Anspruch habe. Der Rest sei ein Vorschuss verbunden mit der Bedingung, dass das Land Staatseigentum privatisiert. Die Auszahlung der Hilfsgelder sei an weitere kontraproduktive Maßnahmen geknüpft, die den Tourismus, den letzten konkurrenzfähigen Wirtschaftszweig, und die Unter- und Mittelschicht erneut stark treffen würden.

Das grundsätzliche Problem sind nach Ansicht der KAB die unterschiedlich starken Wirtschaftsräume innerhalb der Gemeinschaftswährung. Darauf hätten mutige Politiker und Wirtschaftsexperten schon zur Euro-Einführung hingewiesen. Der Euro werde Europa zerreißen, wenn die dafür nötigen Reformen auf europäischer Ebene nicht umgesetzt würden. Die verantwortlichen Politiker würden dies nicht erkennen. "Wenn man aber das Problem erkennt, kommt man automatisch zur richtigen Lösung", erklärt KAB-Kreisvorsitzender Alfred Pichler. Die CSU-Landesgruppe und deren Vorsitzende Gerda Hasselfeldt stecken nach seiner Ansicht mit ihrer Euro- und Griechenlandpolitik in einer Sackgasse.

© SZ vom 25.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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